Ist es moralisch vertretbar, sein Haustier zu verwöhnen, wenn man sich die Not und die Unterernährung vieler Menschen vor Augen hält?
Der Haustiermarkt ist ein Milliardengeschäft. Unsere vierbeinigen Lieblinge werden verhätschelt. Es geht ihnen besser als manchen Menschen. Habe ich meine moralischen Bedenken zu Recht?
19 Antworten
Ja, das ist moralisch vertretbar.
Dein Haustier nicht zu verwöhnen, würde nichts am Welthunger ändern. Da gibt es sinnvollere Möglichkeiten, aktiv etwas zu tun. Das geht über eine veganen Lebensweise, um Umwelt und Tiere zu schonen, über Spenden, bis zur aktiven Arbeit in einer Hilfsorganisation.
Die Grenzen für die Belastbarkeit im eigenen Leben muß jeder für sich selbst setzen.
Und wenn man es nur aus der Perspektive sieht, daß man dafür sorgt, daß es einem Lebewesen, deiner Katze, gut geht, was evtl. ohne dich nicht so wäre, ist das auch in Ordnung.
L. G. Lilly
So einfach ist das nicht. Die Fragestellung ist nicht richtig. Niemand in unserem reichen Land findet es verwerflich wenn es ihm selbst gut geht. Jeder strebt danach. Mit dem was wir Menschen jeden Tag wegwerfen und wie wir mit den Ressourcen (Lebensmittel, Kleidung, Wasser etc.) umgehen könnte sämtliche "arme Menschen" auf der ganzen Welt ernährt und versorgt werden.
Da könnte man sich wirklich fragen ob es ok ist, jeden Tag 2 x zu duschen, Schwimmbäder zu bauen, unseren lieben Kleinen teuere Klamotten anzuziehen, jeden Tag unseren Vergnügungen nachzugehen. Wenn wir uns selbst da einschränken würden - mit dem gesparten Geld könnte man soviel Sinnvolles tun.
In unserer Gesellschaft werden Haustiere immer wichtiger. Für Alleinstehende Menschen, für ältere Menschen etc. Die Tiere sind ein Ersatz für die wachsende Einsamkeit vieler Menschen und für die Gefühlskälte in unserer Gesellschaft.
Ich "verwöhne" meine Tiere auch. Ich versuche ihnen anständiges Futter zu geben, ich kaufe meinem Hund einen Mantel wenn er friert etc. Was ist schlimm daran ? Und wenn ich ein nettes Halsband sehe dann kriegt er das halt. Dafür verzichte ich gerne selbst auf viele Dinge. Das ist doch ok ?
Jedes Lebewesen hat ein Recht auf ein würdiges Leben. Man muß Tiere nicht automatisch schlechter behandeln als Menschen. Nur weil Menschen ein bisschen größeres Gehirn haben sind sie nicht unbedingt besser als Tiere. Menschen sind auch nur eine Gattung der "Säugetiere". Und wenn ich mir anschaue wie anständig viele Tiere miteinander umgehen könnten sich Menschen davon noch ein Stück abschneiden.
MIr sind die Tiere in vielen Fällen sehr viel lieber als meine Mitmenschen. Sie lügen nicht, sind immer autentisch und nie "falsch". Man weiß immer genau woran man ist mit einem Tier. Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Vertrauen, bedingungslose Liebe und Treue, immer gute Laune - wo kriegt man das heute noch ? Bei Menschen sicher nicht. Ich zähle da auf meinen Hund...
Danke für Deine Meinung und Deine ausführliche Antwort.
Die Tiere können ja nun auch nix fürs elend auf dieser Welt. Dafür sind wir Menschen verantwortlich. Moralisch ist da nichts verwerflich
So dreht sich die Welt nun mal....Die einen haben und können die anderen haben nix und können nicht.
Profit wird aus allem geschlagen