Wird sich mein Kater jemals mit seinem neuen Freund verstehen?
Seit ein paar Tagen haben wir zu unserem "alten" Kater (ca. 4,5 Jahre) noch einen Kater (ca. 3 Jahre) dazu bekommen. Eigentlich haben wir gedacht, dass es eine gute Lösung ist und unser alter nicht mehr so einsam ist. So langsam glaube ich aber, es war die blödeste Idee, die wir jemals hatten. Der neue Kater geht sehr offen auf unseren alten zu, versucht ihm näher zu kommen und mit ihm zu spielen. Der alte faucht ihn aber nur an und knurrt. Mittlerweile lässt er sich nicht mal mehr von uns anfassen. Was kann ich tun? Bin ich zu ungeduldig?
6 Antworten
Bin ich zu ungeduldig?
Ja! :-)
Katzenkinder kannst du in aller Regel zusammensetzen, und die freuen sich, jemanden zum spielen zu haben.
Bei erwachsenen Katzen sieht das ganz anders aus. War dein Kater die ganzen 4,5 Jahre allein? Dann hat er "Sozialverhalten" noch nie gebraucht bzw praktizieren können...woher soll er das auf einmal nehmen?
Da ist ein fremder Artgenosse in seinem Revier - ist doch klar, dass er darauf nicht sofort begeistert reagiert.
Man kann auch erwachsene Katzen vergesellschaften, aber das braucht mehr Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl und idealerweise auch etwas Vorbereitung als bei jungen Katzen.
Gut wäre gewesen, wenn die beiden vorher schon mal den Geruch des anderen kennengelernt hätten (zum Beispiel durch austauschen von Liegedeckchen oder ähnlichem). Aber das ist ja nun schon rum, und ihr müsst sehen, wie ihr das trotzdem hinbekommt.
Der Ältere muss jetzt lernen, dass ihm der Neue nichts wegnimmt. Er muss deshalb nicht bevorzugt werden, aber er sollte zum Beispiel Schmusezeiten mit seiner Bezugsperson haben können, ohne dass der andere dabei ist.
Mit beiden gemeinsam zu spielen ist auch oft eine hilfreiche Maßnahme, um die Katzen einander näherzubringen.
Wichtig ist aber vor allem, dass sie sich aus dem Weg gehen KÖNNEN, wenn sie das wollen.
Die Idee mit der Zweitkatze war keinesfalls blöd, nur hast du leider im Vorfeld keine Informationen eingeholt, wie man das am besten anstellt. Dass nach ein paar Tagen noch keine Freundschaft herrscht, ist absolut kein Grund zur Verzweiflung, selbst bei günstigerer Vorgehensweise kann das bei erwachsenen Katzen Wochen dauern, manchmal auch Monate.
Was du auf keinen Fall tun darfst: deinen älteren Kater für's Knurren und Fauchen ausschimpfen - aber das ist dir ja sicherlich eh schon klar. Wenn die beiden sich in die Wolle bekommen, versuche ihn abzulenken. Aber den Großteil der "Arbeit" müssen die beiden alleine erledigen, und aller Wahrscheinlichkeit werden sie das auch. Dass beide Kater kastriert sind, setze ich mal voraus.
Also, es hilft nichts: du musst mehr Geduld aufbringen! :-)
wenn du deinen Kater fast 5 Jahre alleine als Hauskatze gehalten hast und dieser in keinsterweise sozialisiert ist dann kannst du ihm nicht einfach eine Katze vorsetzen.
bei katzen sind "ein paar tage" gar nichts. bei uns hat es wochen gebraucht, bis aus dominanzgehabe des einen ein spiel wurde, das dem anderen auch spass machte. ich denke, es ist wichtig, dass jeder kater eine rückzugsmöglichkeit hat, d.h. wenn der eine genervt erscheint, vielleicht einfach mal die tür hinter ihm zu machen, dass er eine weile seine ruhe vor annäherungsversuchen hat. bei uns war es damals zum glück so, dass der dominante sehr ungeschickt war und dem anderen auf schränke etc. erstmal nicht folgen konnte. so konnten sie sich aus dem weg gehen, aber sich trotzdem wahrnehmen.