Hat jemand von Euch Erfahrung / ist Profi mit Vergesellschaftung von Kater (4 Jahre) und Kätzin (12 Wochen)?
Hey! Es wird ein längerer Text, damit ihr euch so gut wie möglich in die Situation hineinversetzen könnt. Danke schon einmal für's Lesen und hoffentlich hilfreiche Antworten geben. :-)
Ich (25), habe seit 4 Jahren einen (kastrierten) Kater, mit dem ich allein in einer 2RW wohne. Ich habe ihn schon mit 8 Wochen bekommen (nachher ist man immer schlauer... -.-) und er hat seither noch nie mit einer anderen Katze zusammengewohnt.
Als ich eine zeitlang mit ihm an einer langen Leine im großen grünen Innenhof spazieren war, begegnete er jedoch sehr häufig Katzen, denen er sehr aufgeschlossen, zT recht dominant gegenübertrat, aber diese nie angriff. In meiner Wohnung ist er ja nun aber von Anfang an Revierchef, weswegen ich mir viele Gedanken zur Vergesellschaftung mache und was mich zur o.g. Frage bringt. Hier einige Details:
Im Juli -wenn die Kitten einer Freundin über 12 Wochen alt sind und ich sowieso Urlaub habe- soll mein Kater endlich eine Freundin dazu bekommen.
Ich habe mich schon jetzt in Büchern und im Internet zur Vergesellschaftung informiert und bin bezüglich der zT konträren Aussagen recht konfus.
Letzte Woche hatte ich u.a. aus diesem Grund auch einen Tierpsychologen zu Besuch, welcher mir empfahl, das Kitten in der Box in die Wohnung zu stellen und die Reaktion meines Katers zu beobachten. Sollte er neugierig und nicht allzu verstimmt sein, das Kitten nach einer gewissen Zeit aus der Box nehmen und die Katzen "machen lassen" (solange es nicht zu handfesten Auseinandersetzungen mit Verletzungen kommt).
In der Literatur wurde hingegen davon abgeraten, da das Kitten in einer Transportbox ja keine Rückzugsmöglichkeit hat und verängstigt sein könnte. Dort wurde empfohlen, das Kitten erst einmal in EINEM Zimmer "einzusperren" mit allem, was sie braucht, damit sie in Ruhe ankommen kann und sich erst einmal einen kleinen Raum erschließen kann (ggf. mit einer bekannten Person darin, die Ruhe ausstrahlt und mit dem Kitten spielen kann).
Nach Stunden (oder Tagen), wenn beide Katzen entspannter wirken -nachdem Geruchsaustausch etc. stattfand- solle man dann erst die Katzen sich face-to-face begegnen lassen und sie nach der ersten "richtigen" Begegnung nicht mehr trennen (außer bei blutigen Auseinandersetzungen, zu denen es hoffentlich nicht kommen wird).
Was sind eure Erfahrungen? Die Box-Methode oder das langsame Ankommen im seperaten Raum?
Ich tendiere ja zu zweitem, jedoch dreht mein Kater immer durch, wenn eine Tür -zB zum Zimmer lüften- verschlossen ist und öffnet diese. Natürlich kann ich die Tür dann abschließen, aber dennoch schaffe ich das "Problem" damit ja nicht aus der Welt. Er jammert für gewöhnlich so lange, bis die Tür dann wieder geöffnet wird oder ich ihn durch Spiel etc ablenke (jaja, er hat mich gut erzogen -.- ).
Daher denke ich, dass er nicht lockerlassen wird, sich somit nicht entspannen kann, wenn eine Tür zu ist, hinter der auch noch was Interessantes ist (Kitten).
Eure Meinungen?
5 Antworten

Nun, in 40 Jahren Katzenhaltung gab es bei uns viele neue Katzen, die dazu gekommen sind. Ich halte weder etwas davon, ein neues kleines Katzenkind dem vorhandenen Tier in einer Box zu präsentieren, während das kleine Ding da drin einen Herzinfarkt vor Angst bekommt; noch halte ich etwas davon, ein neues Kätzchen wegzusperren.
Wir haben noch jedes neue Kätzchen, egal wie alt (es waren auch mal welche dabei, die keine Katzenkinder mehr waren) einfach laufen lassen. - Evtl. kann man ein paar Türen zu machen, damit der Neuling nicht gleich auf Nimmerwiedersehen verschwindet.
Was man anfangs machen kann, wenn Gefahr vom Großen ausgeht, das Kleine nur während eurer Abwesenheit zu isolieren. Das ist aber auch schon lang genug.
Du hast nur eine einzige Katze /Kater, mit der der neue Kleine sich auseinandersetzen muss. Das wird er schaffen. Mehr Sorgen macht mir der Große, der überhaupt nicht sozialisiert zu sein scheint? Mit 8 Wochen von der Mutter weg (4 Wochen zu früh), seither einzeln gehalten und nur an der Leine anderen Katzen präsentiert. Er konnte noch nie eine Bindung zu einer anderen Katze haben, daher wird es bei ihm voraussichtlich etwas länger dauern, bis er den Zwerg akzeptiert. Deine Aussage, dass du dir quasi schon die Rückgabemöglichkeit abgesichert hast, finde ich sehr traurig.
Man kann alle Katzen vergesellschaften, wenn man ihnen Zeit gibt, selber Ruhe und Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringt. Ich habe in 40 Jahren niemals auch nur darüber nachgedacht, ein Kätzchen zurück zu geben, nur weil es nicht gleich funktioniert. - Ich habe derzeit eine Katze, fast 6 Jahre alt, in meiner Katzengruppe, die kam mit 9 Monaten zu uns. Die war total verstört, weil wir sie aus einer polizeilich geräumtem Zucht (Tiere wurden getreten und sinnlos vermehrt, auch ohne Papiere) zu uns geholt hatten. Das Tierchen lebte die ersten 4 Wochen ausschließlich unter unserem Bett. Erst danach traute sie sich langsam Stück für Stück hervor, zu den anderen Katzen. Es dauerte sicher 6 Monate, bis sie nicht wegen jedem Huster oder Nieser zusammenfuhr. Auch danach erschreckte sie noch vor jedem Klingeln oder fremden Geräusch. Es dauerte sicher nochmal 2-3 Jahre, bis aus dieser Katze ein selbstbewusstes Prinzesschen geworden ist. - Wenn ich dabei immer daran gedacht hätte, ob eine meiner anderen Katzen nicht mit ihr zufrieden wäre, dann hätte ich sie vermutlich gleich am Anfang wieder zurückgegeben. Aber warum? Nicht umsonst gibt es das Sprichwort "Gut Ding will Weile haben". Und das solltest du auch bei deinem Kater so bedenken.
Er ist 4 Jahre allein gewesen, kann daher gar nicht normal vergesellschaftet werden, weil er sich erst mal an Artgenossen im Dauerumgang gewöhnen muss. Noch dazu ist er schon 4 Jahre, und soll ausgerechnet mit einem Baby vergesellschaftet werden. Er selbst ist umgerechnet in Menschenjahren um die 35. Das wird auch für das Baby schwierig werden. Besser wäre es, du holtest 2 Katzenkinder, die miteinander spielen können, dann kann der Alteingesessene zuschauen, wenn er will, oder sich verdrücken. Katzenkinder sind für erwachsene Katzen sehr anstrengend.
Darf man fragen, was das für ein Tierpsychologe ist, von dem du immer sprichst? Er hat recht wirre Ansichten, und offenbar wenig Erfahrung mit Katzen... . Ist der überhaupt fertig ausgebildet und hat Erfahrungen mit Katzen? Klingt alles sehr nach Lehrbuch... .
Lass lieber dein Bauchgefühl sprechen, das ist letztendlich besser, als irgendein Tierpsychologe, wo gar keiner gebraucht wird.
hallo
habe selbst viele katzen gehabt und habe noch immer 4.
habe selbst die besten Erfolge damit gehabt die Tiere selbst ihr Tempo bestimmen zu lassen.
bei unserer kleinen Nami haben wir sie geholt, den Korb aufgemacht und sie is wie selbstverständlich herumgegangen. das wars dann schon, etwas pfauchenetwas revierkämpfe aber alles normal und harmlos. die anderen Damen waren da auch schon erwachsen.
lilly hingegen lebte knapp 3 wochen unterem Sofa bis sie dann vertrauen fasste.
es kann also so oder so gehen, es kann auch nicht klappen sag ich gleich, ich würde es einfach wieder so machen, habe bislang alle Katzen so bekannt gemacht. zu spitzenzeiten hatten wir 7 die keiner mehr wollte.
ich würde dir auch raten nicht zu viel "fachlektüre" zu lesen, sowas macht oft nur unsicher.
bleib aber bitte die ersten Tage dabei und beobachte die beiden!
viel glück
Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich Dir sagen, dass ich kein so kleines Baby zu nem 4-jährigen Kater dazu nehmen würde. Wenn, dann ähnlich in Alter und Charakter.
Ich habe 5 Katzen: Mami, ca. 7 1/2 Jahre alt, ihre 3 Söhne, 5 Jahre alt, sowie einen Strassenkater, etwa 3 Jahre alt. Einer meiner Kater brachte diesen Kleinen einfach mal so mit und lud ihn zum Fressen in mein Haus ein. Damals war der Kleine so etwa 8-9 Monate alt.
Von Anfang an, hat die Mami sich nicht mit dem Kleinen verstanden und auch heute noch, 3 Jahre später faucht Mami den Kleinen, der nicht mehr so klein ist, jedes Mal an, wenn sie sich im Haus sehen.
Allerdings ist auch der Strassenkater nicht mehr so ängstlich und zahm wie anfangs und verteilt auch schon mal Ohrfeigen, wenn es denn sein muss.
Ich lasse zwar die beiden machen, aber ich versuche trotzdem, sie soweit als möglich auseinander zu halten, was zum Glück einfach ist, weil meine Katzen Freigänger sind. Für mich ist es nur zu den Fresszeiten mühsam, weil sie einfach nicht in einem Raum zusammen sein können.
So gibt es meist zu unterschiedlichen Zeiten Futter für die beiden, nicht immer ganz so leicht.
Es ist also meine Erfahrung, warum ich das nicht mehr machen würde.
Weitere Katzenfragen zu "Katzenzusammenführung"
Hallo,
Neulich bin ich auf das hier gestoßen: https://de.servicat.eu/ Es klingt schon sehr verlockend, nie mehr Katzenklo säubern, kein Geld für Streu ausgeben müssen, aber klappt das auch wirklich? Wäre das überhaupt einigermaßen katzengerecht? Ich würde es ja zu gerne einmal ausprobieren, aber ich will meine Katzen auch nicht quälen...^^
Lg, FrozenSoul