Alte Katze zu junger Katze - zu großer Altersunterschied?
Ich habe eine kleine Katze, sie ist nun 5 Monate alt - sehr lieb, sehr verschmust und kommt aus guter Hand. Hinzu kam vor einem Monat eine zweite Katze, die ich durch den Tierschutz bekommen habe, und der es leider nicht so gut ergangen ist.
Sie ist 3 Jahre alt, wurde als Baby vor einer TA-Praxis "abgelegt" und lebte seitdem bei einer der TA-Helferinnen, kam dort aber nicht mehr mit dem Baby klar. Sie ist sehr auf Menschen fixiert, am liebsten Frauen und war in der Anfangszeit ziemlich schüchtern, das hat sich aber nun gelegt und sie ist auch zutraulich mir gegenüber.
Das Problem ist nur, wenn beide Katzen zusammen sind, möchte die kleine natürlich immer nur spielen und fordert die große dazu auf, diese will das nicht und dann gibt es Gefauche und auch mal Knurren. Die "große" mag lieber alleine spielen oder aber mit mir. Keiner weiß, was sie als Baby erleben musste, sie ist aber sehr misstrauisch, und schlägt auch manchmal nach mir, wobei sie bei der Vorbesitzerin im Arm im Bett geschlafen hat.
Sie scheint Männern gegenüber sehr misstrauisch zu sein, wobei sie ja nun Vertrauen zu mir aufbaut, und ich ihr vermitteln will, dass ihr hier nichts schlimmes passiert.
Meine Frage ist nun: Beide Katzen sind ungemein lieb, tun sich auch nicht wirklich was, nur kann es sein dass einfach der Altersunterschied zu groß ist ? Die "große" flüchtet vor der kleinen.
Kann man das noch hinbekommen, braucht es einfach nur Zeit oder wird das nicht klappen auf Dauer? Muss noch sagen, dass die "große" es gewohnt ist als Zweitkatze, daher ist sie auch nicht aggressiv oder dergleichen, nur schlägt sie manchmal völlig unvermittelt zu. Mag ja klar sein wegen der neuen Umgebung, aber eigentlich hat sie sich schon gut eingewöhnt, nur dieses Misstrauen ist noch da.
Wäre schade, wenn sie nur deswegen im Heim landen müsste, daher bitte ich mal auf diesem Wege hier die Katzenkenner um Rat ;-) LG
4 Antworten
Sorry, Vergesellschaftung kann ein wochen- bzw. monatelanger Prozess sein. Immerhin bedeutet es für alle eine Umstellung, und jedes Tier muss seinen neuen Platz erst finden - auch deine erste Katze! Wenngleich sie ja noch nicht mal Revierverhalten zeigt, sondern - im Gegenteil - nur spielen bzw. sich austesten will. Nichts anderes gilt für die Zweitkatze. Versetz dich in ihre Lage - auch für sie war es eine Umstellung und ist es vermutlich noch: fremde Umgebung, fremde Geräusche, fremde Gerüche, fremde Menschen und fremde Katze. Obendrein trauert sie womöglich ihrer Vorbesitzerin hinterher und vermisst sie schmerzlich. All das soll verarbeitet werden. Zeitweises Knurren, Fauchen und Rückzug sind sogar wichtige Ventile für sie und prägendes Merkmal jeder Vergesellschaftung!
Dass sie bei ihrer Vorbesitzern im Arm geschlafen hat, kannst du nicht mir dir vergleichen: Sie kannte sie immerhin 3 Jahre länger und vom Babyalter auf …! Außerdem hat sich das doch bereits gelegt, und sie wurde bereits zutraulicher, wie du selber sagst. So what?! Nur, weil sie etwas Restmisstrauen zeigt, das sich nicht von heute auf morgen abbauen lässt, darfst du nicht gleich Schwarz oder Weiß sehen und ans Heim denken. Wo kämen wir hin, wenn jeder so denken oder gar handeln würde?! Und was glaubst du, wie sich die Arme fühlen müsste, wenn du dich ihrer entledigst, als wäre sie eine verderbliche Ware? Viele frischgebackene Zweitkatzenbesitzer haben gar mit wochenlanger Unreinheit zu tun, und selbst diese kann man in den Griff bekommen! Sei stattdessen gut zu ihr, muntere sie auf, lenke sie ab und versuche so, einen Teil ihrer Trauer zu nehmen. So wie ich herauslesen kann, hat sie dich ohnehin schon ein wenig ins Herz geschlossen. Mach ihr bzw. euch das nicht wieder zunichte, indem du sie kurzerhand weggibst. Alles, was sie jetzt braucht, sind Geduld, Liebe und Verständnis deinerseits!
Allgemein gilt: Potentiell krasse Situationen zwischen den beiden (die es bisher noch nicht mal gab) können gegebenenfalls durch ein einmaliges, lautes Händeklatschen in direkter Nähe entschärft werden, doch grundsätzlich kann nur die Zeit arbeiten. Es kann vielleicht Monate dauern, doch ich kenne Beispiele, in denen plötzlich beide unverhofft zusammen im Körbchen lagen und kuschelten. Und selbst wenn nicht: Auch über ein friedliches Nebeneinander kann man froh sein!
Positiv ist auch, dass beides Kätzinnen sind. Begründung: Die Spielsprache, die gleichgeschlechtliche Katzen spielen, ähnelt einander mehr. Wichtig auch zu wissen: Kätzinnen sind stärker objektorientiert (d. h. mehr interessiert am jeweiligen Spielzeug ==> was du bei der großen ja schon bemerkt hast) als Kater, die ihre Kräfte lieber an Artgenossen messen (weshalb Raufereien wohl immer etwas an der Tagesordnung sind). Dass die kleine zurzeit noch lieber die große als Spielobjekt auswählt, liegt daran, dass mit sie 5 Monaten noch voller Neugier steckt und ihre Grenzen austestet. Genau deshalb braucht eine Babykatze Gesellschaft - möglichst gleichaltrige, ja - aber auch durch erwachsene Gesellschaft kann sie profitieren: Angreifen, Anstarren, Wegsehen, Fluchtergreifung, Krallen ausfahren und Beißen - durch all dies ergründet sie ihre Umwelt und begreift anhand der Reaktionen, dass nicht jedes Verhalten akzeptabel ist - was am Ende auch dir zugute kommt!
Stichwort Altersunterschied: Noch ist der Altersunterschied relativ groß, ja. Relativ(!) - denn spätestens, wenn die jüngere erwachsen ist, d. h. in ca. 5-7 Monaten (die im Nu vergehen), wird es kaum bis gar keinen Unterschied mehr machen. Bis dahin dürften sie längst ein eingespieltes Team sein, da sie sich jeden Tag besser kennen lernen.
Was außerdem wichtig ist:
- Sie sollten beide kastriert sein (die kleine mit ca. 5 Monaten, weshalb schon mal ein Termin festzulegen ist).
- Die Katzenklo-Anzahl sollte stimmen. Die Faustformel lautet Anzahl der Tiere plus ein Extra-Klo, so dass du auf 3 Klos kommen solltest.
- Sie sollten genug Rückzugsmöglichkeiten haben.
- Stichwort nächtliche Situation: Mitunter machen Besitzer leider den Fehler, die Zweitkatze aus dem Schlafzimmer zu verbannen, die andere jedoch weiter dort nächtigen zu lassen („ist ja ihr Revier“). Für diesen Fall sollte man das Schlafzimmer stattdessen auch das Revier der neuen werden lassen.
- Nur falls du es nicht weißt: Das Streicheln immer "ankündigen", indem du sie vorher ansprichst, die Hände zum Beschnüffeln hinhältst und beim Kopf anfängst zu streicheln. Viele machen leider den Fehler, ohne Vorwarnung auf dem Rücken zu beginnen, was die Tiere oft erschrecken lässt.
Alles Gute für deine Katzen!
Also Katzen sind eigentlich Einzelgänger! Eine Haltung von zwei ist meist schwierig das klappt normal nur wenn man beide von klein auf zusammen hatte oder es zb Geschwister sind.. Anders muss man Glück haben! Zwei relativ junge Katzen kommen oft noch miteinander aus nachdem kennenlernen bei älteren ist das schon schwieriger fängt so ab einem Jahr an wo es komplizierter wird noch eine Katze dazu,zu nehmen. Ich geh davon aus dass es bei dir eben daran liegt dass die kleine wie gesagt immer spielen will und die große darauf eben keinen Bock mehr hat! Und die große ist davon wahrscheinlich Dauer gestresst und kann nicht zur Ruhe kommen dass ist auf Dauer schlecht für sie, sie kann so gar nicht zur Ruhe kommen! Und wird sich auch so nicht wohlfühlen vor allem weil sie ja auch noch aus schwierigen Verhältnissen stammt.. Ich würde an deiner Stelle noch abwarten ein paar Wochen ob das sich einrenkt,wenn nicht über die Abgabe von einer Katze nachdenke. Fällt einem schwer aber ist für das Katzenwohl dann besser. Die ältere würde sich wahrscheinlich in einer Familie wohler fühlen wo sie die einzigste Katze ist ihre Ruhe hat und umsorgt wird! Lg und ich hoffe das wird :)
Sorry, die Angabe mit den Einzelgängern ist genau das, was folgende Worte auch sind: föllig valsch!
> Also Katzen sind eigentlich Einzelgänger!Schrecklich, dass sich dieser, schon lange widerlegte, Irrtum so hartnäckig hält.Katzen sind keine Einzelgänger, nur Einzel*jäger*. Die Einzelhaltung von Kitten und von Wohnungshaltung kann man schon als Tierquälerei bezeichnen.
Ich weiß. das Katzen Einzelgänger sind. Daher hatte ich erwähnt, daß die kleine Umgang gewöhnt ist und die grosse auch. Vielleicht hab ich mir die Frage auch selbst beantwortet - wegen dem Altersunterschied - wobei die grosse auch noch sehr viel und sehr gerne spielt.
Danke Dir aber Fullxmind
Blödsinn. Katzen sind keine Einzelgänger, sie sind nur Einzeljäger. Es sind sehr soziale Tiere, die nicht allein gehalten werden sollten, weil sie sonst häufig Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
Wie alt bist du denn? Die Annahme, dass Katzen Einzelgänger seien, ist seit Jahrzehnten überholt und widerlegt.
Huhu!
Das Problem ist, dein Kitten ist ein Kleinkind - und deine Katze eine Erwachsene. Wenn du als einzige Gesellschaft in deinem Leben ein Kleinkind hättest, das ständig mit dir malen und spielen will, hättest du da auch keinen Bock drauf, oder? Genau so geht es den Katzen. Deshalb wird bei der Wahl der Zweitkatze (denn es sollte eine Zweitkatze geben, weil Katzen keine Einzelgänger sind) in der Regel dazu geraten, gleiches Geschlecht und etwa gleiches Alter zu nehmen, da diese Katzen meistens die gleichen Interessen haben.
Wenn deine kleine Katze älter wird, sollte sich das Problem auf Dauer selbst regeln. Bis dahin wird sie aber immer unterfordert und die große überfordert sein. Schöner wäre es daher, du könntest noch eine Katze dazuholen, die genauso alt ist wie die jüngere. Die können sich dann gegenseitig auslasten und die Ältere kann mitmischen, wann sie möchte :-)
Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten.
LG
Danke ... hilfreichste Antwort... momentan liegen beide nachdem die kleine die grosse gejagt hat zusammen und putzen sich gegenseitig... unglaublich :-)
Wobei nun definitiv widerlegt ist daß Katzen Einzelgänger sind ,,,
Dem kann ich nur zustimmen. Dass es so schnell mit dem gegenseitigen Putzen ging, ist einfach toll und ein Beweis von echter Zuneigung. Klasse!
Danke auch für's Sternchen und alles Gute weiterhin :-)