Unser Kätzchen Mia wurde überfahren, komme nicht zurecht.
Ich weiss nicht was ich machen soll, deswegen hoffe ich, ihr könnt mich etwas aufbauen!
Ich saß gerade beim Frühstück, als unsere Nachbarin ganz zaghaft an die Tüt klopfte und fragte, ob unser Kätzchen Mia denn in der Wohnung sei. Mia war aber, wie immer am Morgen, draussen. Daraufhin meinte sie, oh nein, dann ist das auf der Straße ihre. Mein Herz rutschte mir gleich in die Hose, aber ich redete mir den ganzen Weg nach unten ein, dass das sicherlich nicht Mia ist, dass die Kleine bestimmt jetzt vor der Tür steht und rein will. Ich trat auf die Straße und sah das Fellbündel schon auf der Straße liegen und es sah aus... wie meine Maus :-( Als ich dann näher hinlief, wobei sich mein ganzer Körper dagegen sträubte sah ich dass es wirklich Mia war (hm, ich muss schon wieder voll weinen) die da lag. Wir wohnen in einer Siedlung, Tempo 30, aber meine Kleine sah so schlimm aus, dass ich wirklich nicht weiß, wie das passieren konnte! Ich setzte mich vor sie auf die Straße, wie in Trance, ich wusste einfach nicht weiter :-( Ich hab mit ihr geredet, vielleicht wacht sie ja auf, aber ich wusste dass das nicht passiert, sie blutete überall und war ganz verdreht. Als von hinten ein Auto kam fand ich einfach nicht die Kraft aufzustehen, ich saß da mitten auf der Straße und wusste nicht was ich machen soll. So hilflos ha bich mich noch nie gefühlt :-( Mein Mann unterrichtet noch bis halb 4 und er hilft mir doch immer bei solchen Dingen :-/ Der Autofahrer der wegen mir nicht weiterfahren konnte stieg dann aus und als er wohl sah, warum ich da sitze, hat er versucht mich zu trösten, aber ich war einfach nur am weinen. Er hat sich dann gekümmert, dass meine Kleine und ich erst mal von der Straße runter kommen, hat sie in eine Decke und dann in einen Karton mit Deckel gelegt.
Nun sitze ich wieder in meiner Wohnung, alles ist wie vorher und doch nichts. Meine Kleine liegt tot in einem Karton, der auf meinem Balkon steht und ich weiß nicht, was ich machen soll. Meinen Mann kann ich nicht anrufen, er hat Seminar in der Uni und ich bin einfach nur fertig wenn ich mir vorstelle, dass Mia einfach nie mehr kommt!! Sie ist noch nicht mal ein Jahr alt, 10 Monate und wir haben sie auch nur raus gelassen, weil wir in einem Wohngebiet leben, in dem so gut wie nie Katzen überfahren werden, fast jeder hier hat eine. Wie geht es denn jetzt nur weiter, sie fehlt mir so unglaublich! :-( Selbst im Kalender für das nächste Jahr hatte sie ihre eigene Spalte :-(
17 Antworten
Liebe Mya87,
das tut mir furchtbar leid für dich :-( Es ist ein furchtbares Gefühl, wenn jemand, den man sehr geliebt hat, nun nicht mehr da ist.
Sehr viel weiterhelfen werden wir Dir leider jetzt nicht können, denn mit dem Schmerz musst Du selbst jetzt erstmal klar kommen. Aber ich will versuchen, dir ein paar Ideen mit auf den Weg zu geben, die es vielleicht einfacher für dich machen...
Für deine Mia kannst Du jetzt, so leid es mir für dich tut, nichts mehr machen.
Wenn Du dich mit dem Gedanken und der Trauer erstmal weiter auseinandersetzen möchtest, könntest Du dir zum Beispiel überlegen, was nun mit ihr geschieht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Du kannst sie zum Tierarzt bringen. Du kannst sie einäschern lassen und die Asche dann im Garten vergraben. Oder Du bestattest die Katze selbst im Garten. Ich habe weiter unten schon einen Link gepostet, wo Du einige Infos dazu finden kannst. Und ansonsten kannst Du ja auch noch ein bisschen weiter im Internet stöbern zu dem Thema. Vielleicht hilft dir das, wenn Du nicht so tatenlos rumsitzen musst. Es gibt auch Tierfriedhöfe. Auf denen kann man sein Haustier auch bestatten lassen, da bekommen sie ein richtiges Grab und man hat eine Anlaufstelle, wo man sein Tier weiterhin besuchen kann. Das ist denke ich gerade in der Anfangszeit etwas, das hilft. Wir haben die Katze meines Freundes, als die nach 13 Jahren wegen eines Tumors eingeschläfert werden musste, auch auf einem Tierfriedhof beisetzen lassen... vielleicht gibt es so etwas ja auch bei euch in der Nähe.
Wenn Du daran gar nicht denken willst, musst Du versuchen, deine Gedanken auf etwas ganz anderes zu bringen. Das wird nicht leicht, denn selbst wenn Du es schaffst, wird heute und die nächste Zeit zwangsläufig immer wieder der Gedanke kommen und dir Schmerzen bereiten. Aber das ist leider nicht zu ändern. Manchmal kann ein Spaziergang recht befreiend sein, vielleicht versuchst Du es so, aber nur, wenn Du dich dazu in der Lage fühlst, nicht dass Du wieder auf irgendeiner Straße stehst und dich selbst noch gefährdest, das ist dann ja auch nicht Sinn der Sache. Wenn Du jemanden zum reden brauchst, vielleicht kannst Du ja eine Freundin oder deine Eltern anrufen? Vielleicht kann dich jemand zuhause besuchen und dich unterstützen? Oder vielleicht reicht auch erstmal ein Gespräch am Telefon? Du könntest Dich in die Arbeit stürzen und putzen oder sowas machen, das lenkt auch manchmal ein bisschen ab. Ich weiß nicht wie arg schlimm Du dich gerade fühlst, wenn Du vor die Türe gehen kannst, könntest Du auch Sport machen, joggen, oder einen anderen Sport den Du magst. Da kannst Du dir die Trauer vielleicht ein bisschen von der Seele powern... Oder Du siehst fern oder schaust dir deine Lieblings-Serie auf DVD an oder so.
Ich weiß nicht was Du für ein Mensch bist und Du selbst musst entscheiden, was Dir in deiner Trauer nun am Besten hilft. Vielleicht geht es Dir auch am Besten wenn Du dich mit einer riesen-Packung Taschentücher und Bildern deiner Katze ins Bett verkrümelst und dir erstmal so richtig die Augen ausheulst bis Du irgendwann einschläfst oder so. Das ist bei jedem Menschen verschieden. Ich habe Dir ein paar Ideen geschrieben. Jetzt bist Du dran: Höre ganz tief in dich rein und dann mache das, was Dir am ehesten in den Sinn kommt und wovon Du denkst, dass es dir am meisten hilft. Zu sagen "mach das, was Dir jetzt am meisten Spaß machen würde" klingt vielleicht etwas makaber. Aber Du musst dich auch von dem Gedanken der Schuld befreien. Denn Du bist nicht schuld daran, dass deine Katze überfahren wurde. Das hätte jeder anderen Katze genauso passieren können. Nur leider war es deine. Aber dich trifft keine Schuld und bei euch hatte sie ein gutes Leben.
Und auch wenn der Schmerz jetzt tief sitzt, es ist nicht aller Tage Abend. Irgendwann wird's auch wieder besser werden. Und Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben wenn Du zwischendurch auch mal lächelst. Oder an dich denkst und versuchst, Dir etwas gutes zu tun, oder sagen wir, für Dich die Situation erträglicher zu machen. Es hilft deiner Mia auch nicht, wenn Du in Schuldgefühlen versinkst, und wie schon geschrieben, dich trifft keine Schuld!!!
Irgendwann bist Du dann vielleicht auch wieder bereit für etwas neues. Manchmal geht das schneller als man denkt, andere Menschen können danach auch nie wieder ein Tier haben weil sie es nicht verkraften. Aber es ist auf jedenfall falsch, wenn Du dir die Schuld für irgendetwas geben würdest (das schreib ich so oft weil das sehr viele Menschen machen... da leidet man eh schon und sucht dann zwanghaft noch einen Grund der es noch schlimmer für einen macht... ich bin auch so... aber es ist totaler Blödsinn sich sowas einzureden!)
Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du möglichst schnell über den Schmerz hinweg kommst.
Wenn es dir hilft, hier etwas zu schreiben und zu "reden", dann sag bescheid ;)
Ich kann mir gut vorstellen ,daß du einen Schock hast und es dir richtig schlecht geht.Leider passiert es immer wieder,daß Tiere überfahren werden und man kann nicht dagegen tun.Auch mir wurde damals ein Dackel überfahren und ich habe lange gebraucht,um drüber wegzukommen,denn ich wußte nicht ,wie ich es verarbeiten sollte.Dann haben mir meine Eltern einen neuen Hund gekauft und ich habe es danach schneller verarbeitet.Wenn niemand von deinen Freunden oder Verwandten da ist,dann versuche dich selber zu beruhigen und lenke dich am besten mit irgendwas ab,denn es ist nunmal nichts mehr zu retten und ich rate dir mit deinem Mann zu überlegen,eine neue Katze oder ein anderes Tier anzuschaffen,damit du es schließlich verarbeiten kannst. Ich wünsche dir dafür alles Gute
Hallo Mya87, da es mir gestern leider nicht möglich war, es mir aber ein Bedürfnis ist möchte ich dir ( euch ) mein aufrichtiges Beileid aussprechen und mich den vielen liebevollen u. hilfreichen Antwortzeilen anschließen. Sich den Kummer von der Seele schreiben ist immer gut und hoffe das du dich mittlerweile etwas gefangen hast. Vielleicht bekommt sie einen Platz ( im Herzen ja sowieso ) wo sie ruht und du oder ihr hin gehen könnt. Vielen gibt und spendet es Trost. Wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht mit liebem Gruss von Leila8
Noch etwas: Als Lucie damals eingeschläfert werden musste (die Katze meines Freundes...) ging es uns (vor allem aber ihm, er kannte sie 13 Jahre lang, ich nur 3...) auch sehr schlecht und wir waren total traurig (und ja ich hab mir vorwürfe gemacht ob man den Tumor nicht doch hätte früher feststellen können oder ob es irgendwo in der Stadt noch einen anderen Tierarzt gegeben hätte, der es früher hätte feststellen können, was es letztendlich war... (wir waren bei vielen verschiedenen Tierärzten, vom normalen über den Tieraugenarzt usw bis es irgendwann nach München ging zum CT weil es sonst keinen Befund gab...) aber natürlich traf keinen die Schuld und wir haben unser bestmögliches getan, wie es garantiert auch bei Dir ist!)
Jedenfalls war nicht einmal eine Woche vergangen, als meine Kollegin uns zu einem Bauernhof bei ihr in der Nähe schleppte... dort gab es einen Wurf winziger Babykatzen und die Mutter der Katzen war einfach nicht mehr wieder gekommen, die Kleinen brauchten also Hilfe und ein Zuhause. Tja, und da waren die süßen kleinen Wollknäuel und wir hatten sie sofort ins Herz geschlossen.
Ich glaube das hat uns auch sehr geholfen, damit klar zu kommen.
Du musst selbst wissen und fühlen, was für Dich richtig ist. Wie ich schon schrieb gibt es auch Menschen, die einfach Zeit brauchen um den Tod des Tieres zu verarbeiten und wieder andere können gar kein Tier mehr haben, weil sie viel zu sehr Angst davor haben, dass es wieder stirbt.
Tja, was soll ich sagen. Diese Angst ist natürlich begründet. Denn der Tod gehört nunmal genauso dazu wie das Leben. Aber man sollte sich nicht an den letzten Minuten oder Tagen festhalten sondern einmal das sehen. was man davor hatte. Und wieviel Liebe und Freude so ein Tier einem jeden Tag zurück gibt. Das ist es meiner Meinung nach wert, auch so eine schwere Zeit mal durchstehen zu müssen...
Und ich finde auch nicht, dass man das gestorbene Tier "ersetzt", wenn man sich kurz darauf ein neues anschafft. Lucie ist noch immer in unseren Herzen und wir denken oft an sie. Wir haben sie ja durch die beiden neuen nicht vergessen oder eben ausgetauscht. Geht ja auch gar nicht, weil jede Katze anders ist.
Und gerade wenn Du tagsüber alleine bist, könnte ich mir schon vorstlelen, dass Dir das vielleicht auch helfen könnte. Ein Tier ist ja kein Gegenstand. Und wie einem auch die Gesellschaft eines anderen Menschen hilft, über den Tod von jemandem (egal ob Tier oder Mensch) hinwegzukommen, kann einem auch ein Tier dabei helfen, über die Trauer hinwegzukommen! Von demher finde ich es absolut nicht verwerflich, wenn man sich kurz nach dem Tod eines Tieres wieder ein neues anschafft! Vielleicht gibt es ja bei euch in der Nähe ein Tierheim, dann könntet ihr - vorausgesetzt Du WILLST das und fühlst dich BEREIT dazu nochmal und jetzt schon wieder ein Tier aufzunehmen - demnächst da mal hin gehen und euch umsehen. Die Tiere dort werden sehr dankbar über ein neues, festes Zuhause sein!
Vielleicht ist das ja jetzt auch ein Gedanke mit dem Du dich befassen kannst, wenn Du möchtest. Wie gesagt, ich finde es ist nichts verwerfliches daran und es kann einem auch helfen, über die Trauer hinweg zu kommen. Du wirst selbst merken, ob und wann Du wieder für so etwas bereit bist ;) Aber fühle dich nicht schlecht deswegen, wenn Du jetzt schon den Wunsch danach hegst, so schnell wie möglich wieder ein Tier bei Dir zu haben.
Nochmal alles Gute!
Ich danke dir (und allen weiteren Schreibern) für die lieben und aufbauenden Worte! Ich bin froh, dass es so viele Menschen gibt, die sich emotional so weit öffnen können, trotz unserer heutigen anonymer werdenden Zeit, und es verstehen, dass man auch um ein Tier wahnsinnig trauern kann! Unsere Nachbarin ist gleich gekommen, als sie hörte was passiert ist und wir haben uns lange unterhalten. Die nächste Zeit wird schwer werden, aber es wird weiter gehen.