Was sollte man bei der Anschaffung einer zweiten Katze beachten, dass sie sich mit der ersten Katze verträgt?

Hallo,

meine Freundin und ich möchten uns eine zweite Katze anschaffen, da wir glauben, dass unsere Katze sich wohler fühlt, wenn sie einen Spielkameraden hat. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es eher danach aus, als würde sie sich langweilen, auch wenn wir uns mit ihr beschäftigen. Unsere BKH Katze ist 7 Monate alt, kastriert und eine reine Wohnungskatze. Die Katze, die in Aussicht steht, ist eine BKH Katze, 2 Jahre alt, kastriert und ebenfalls eine Wohnungskatze. Nun stellt sich für uns die Frage, ob die beiden sich vertragen würden. Natürlich kann man das nie so genau sagen, jedoch ist meine Frage, ob der Altersunterschied maßgebend ist oder ob andere Daten der Zusammenhaltung widersprechen oder ob es tatsächlich ein Zufall sein wird. Vielleicht haben welche von euch auch schon Erfahrungen diesbezüglich gemacht und könnten diese hier mitteilen, ich würde mich freuen.

4 Antworten

Am einfachsten wäre sicher, einen Welpen dazu zu holen. Aber mit 7 Monaten (und kastriert) ist die auch noch jung genug, sie an die neue zu gewöhnen. (Anders herum: junge zur alten wäre evtl. etwas einfacher).


Zumindest zu Anfang wäre 2 bis 3 Katzenklos wichtig und ein Rückzugsort für die mit dem "Heimvorteil".


Der (Erst-)Kontakt zwischen Katzen verläuft oftmals ziemlich "rustikal". Naturgemäß müssen sich Eure Fellnasen - manchmal im wahrsten Sinne des Wortes - erst mal "zusammenraufen".

Vom Alter und Geschlecht her passen die beiden eigentlich ganz gut zusammen. Gelegentlich wird allerdings empfohlen, dass der Neuzugang gleich alt oder eher etwas jünger als die vorhandene Katze sein sollte, damit deren Revierhoheit nicht von vornherein in Frage gestellt wird.

Zusammenführung bedeutet immer Stress für alle Beteiligten, und es erfordert sehr viel Zeit und Geduld, die Katzen aneinander - dabei den Neuankömmling an seinen neuen Lebensraum, und die bereits vorhandene Katze an den plötzlichen "Eindringling" in ihrem Revier - zu gewöhnen.

Wenn dabei zwischen den beiden auch mal die Fetzen fliegen, ist das soweit vollkommen normal - falls allerdings Blut fließt, solltet Ihr natürlich unbedingt einschreiten!

Naturgemäß kann bei einer Zusammenführung niemand eine Erfolgsgarantie abgeben. Manche Katzen kuscheln nach wenigen Tagen zusammen im Körbchen, andere werden sich - weil die "Chemie" eben nicht stimmt - vielleicht auch nach längerer Zeit nur respektieren.
Habt Geduld, eine erfolgreiche Zusammenführung kann, muss aber nicht, durchaus ein halbes Jahr oder länger dauern - lasst Euch davon aber nicht entmutigen!

In vielen Fällen ist die bereits vorhandene Katze durch den "Eindringling" in ihrem Revier zunächst verunsichert, und u.U. auch verängstigt.
Auf der einen Seite ist es daher wichtig, dass Ihr Euch - auch wenn es vielleicht schwerfällt - nicht zu ausführlich mit dem Neuzugang beschäftigt, damit sich Eure vorhandene Katze nicht zurückgesetzt fühlt (das könnte dann zu Eifersucht führen). Sie hat die älteren Rechte und die Revierhoheit, was aufgrund des Altersunterschiedes vielleicht mal zur Herausforderung werden könnte (aber nicht muss).
Behandelt Eure "Erstkatze" wie immer, und ggf. solltet Ihr Euch - zumindest anfangs - vielleicht noch etwas intensiver um sie bemühen, als vorher. Wenn sie dann merkt, dass sie keinen Grund dazu hat, sich zurückgesetzt zu fühlen, sollte sich ihr Verhalten eigentlich bald normalisieren.
Auf der anderen Seite besteht bei Zusammenführungen die Herausforderung stets auch darin, beide Katzen möglichst gleich zu behandeln (auch der Neuankömmling darf sich ja nicht vernachlässigt fühlen), und dabei keine zu bevorzugen - mithin also eine klassische Gratwanderung.

Idealerweise solltet Ihr möglichst viel Zeit für eine intensive Beschäftigung (gemeinsames Spiel, Schmusestunden, Leckerchen futtern, etc.) mit beiden Fellnasen einplanen.
Dabei kommt es einerseits darauf an, mit ihnen gemeinsam zu spielen und sie ausreichend geistig und körperlich zu fordern. Andererseits tut es beiden aber auch gut, sich mit ihnen mal getrennt voneinander zu beschäftigen, um dabei voll und ganz auf sie eingehen zu können. Dazu sind (neben Schmusestunden) z.B. Spiele hilfreich, die Erfolgserlebnisse bescheren (z.B. Futterlabyrinth, Katzenangel, Fummelbox, Clickertraining o.ä.).

Hilfreich wäre es zudem, wenn Eure Katzen sich bei Bedarf in der Wohnung in ihre eigenen Bereiche (z.B. getrennte Zimmer, Katzenhöhlen, abgesicherter Balkon, etc.) zurückziehen könnten, um sich ggf. ein wenig aus dem Weg zu gehen.

Zudem solltet Ihr die Fellnasen anfangs möglichst unter Aufsicht lassen, bis eine Trennung nicht mehr notwendig erscheint. Fauchen und Knurren ist dabei ganz normal, eingreifen solltet Ihr - wie bereits gesagt - nur dann, falls das Herumbalgen in echte Kämpfe ausartet, bei denen dann ggf. auch Blut fließt.

Eine zusätzliche Hilfe könnten eventuell noch Raumsprays oder Verdampfer für die Steckdose (z.B. Feliway "Friends" oder "Classic", beim Tierarzt oder im Fachhandel erhältlich) bieten, die Duftstoffe (Pheromone) freisetzen, die einen entspannenden Wohlfühleffekt auf Katzen haben können.

Auf alle Fälle solltet Ihr stets Ruhe bewahren (sonst überträgt sich Euer Stress noch zusätzlich auf die Katzen), den Fellnasen mit Aufmerksamkeit, Zuwendung, Geduld und Nachsicht begegnen, und sie keinesfall bestrafen oder mit Liebesentzug reagieren (Katzen können Strafe ohnehin nicht mit ihrem Verhalten in Verbindung bringen).

Ich drücke die Daumen, dass die Zusammenführung problemlos und schnell gelingt.

Alles Gute Euch und den Fellnasen!

Schwierig zu beantworten....wie groß ist denn die Wohnung? Ist immer jemand zuhause?  Nicht alle Menschen vertragen sich gegenseitig, Tiere auch nicht!

Weitere Katzenfragen zu "Katzenzusammenführung"