Wir wollen 2 Katzen zusammenführen. Was ist ein empfehlenswertes Vorgehen?
Hallo,
haben vor ca 2 Monaten eine Katze aus dem Ausland und schlechten Verhältnissen zu uns geholt. Der kleine ist zutraulich und mag uns, was man sehr sieht.
Nun haben wir seit gestern Abend eine neue, die sehr ängstlich ist ( wurde uns auch so mitgeteilt ) und würden gerne erst die 2 Katzen zusammenführen, bevor wir sie an uns gewöhnen. Die neue Katze versteckt sich allerdings dauerhaft unter der Couch und möchte am liebsten nicht raus. Streicheln lässt sie sich, allerdings nicht nehmen, da sie sonst kratzt.
Wie kann man diese beiden zusammenführen? Was wäre empfehlenswert?
Lg
7 Antworten
Die beiden Katzen zuerst zusammen zu führen ist der verkehrte Ansatz.
Sie sind altersgemäß der Prägephase (zwischen 8, und 16. Woche) entwachsen - schauen einem Artgenossen nichts mehr ab oder nimmt sie als "Vorbild" im Umgang mit ihren Menschen.
Ihr werdet viel Geduld brauchen.
Die scheue Katze sollte vorläufig einen eigenen Raum bekommen, mit Katzenklo in einer Ecke und Nass-Futter sowie Wasser in den anderen Ecken.
So oft ihr Zeit habt, setzt ihr euch zu ihr und lest etwas mit ruhiger Stimme vor, bis sie sich entspannt und nicht mehr versteckt.
Nach 2-3 Wochen (ca.) könnt ihr eure zutrauliche Mieze in den Raum lassen und die andere darf in dieser Zeit den Rest der Wohnung erkunden.
Erst dann ist eine vorsichtige Zusammenführung der Katzen angesagt.
Viel Erfolg und Geduld
DaRi und die 4
Als ich meine beiden miteinander bekannt machen wollte, ging es mir ähnlich. Der kleine hat sich nichts getraut und die große zeigte kein Interesse. Da der kleine aber zu mir sehr schnell großes Vertrauen hatte, hat er irgendwann von allein angefangen die andere zu begutachten. Hat seine Zeit gebraucht, aber Neuankömmlinge müssen dich erst einmal eine Bezugsperson suchen bevor man den Rest in Angriff nehmen kann. Aber ich finde es wichtig den Stubentigern die Zeit zu geben, die sie brauchen Grüße
Auf keinen Fall soll irgendein Zwang ausgeübt werden. Die Katzen müssen selber das Tempo bestimmen.
Ich habe vor einigen Jahren eine Katze ähnlichen Alters (damals 9 Monate) zu meinen damals zwei Großen dazu bekommen (Altersunterschied 1 Jahr). Diese Katze stammte aus einer Vermehrerzucht, die polizeilich aufgelöst wurde, wegen tierquälerischer Handlungen. Die Katzen wurden dort getreten, und es war alles sehr ungepflegt. Diese Miez steckte die ersten 4 Wochen nur unter unserem Bett. Sie kam nur nachts heraus, um das Katzenklo aufzusuchen, und ein paar Happen zu fressen. Die anderen kamen tagsüber neugierig an das Bett und schnupperten nach ihr, aber sie fauchte und knurrte nur, was das Zeug hält. Nachts hatten wir damals die Tür zugemacht, damit sie ihre Ruhe hatte und an ihr Klo und ihr Futter kam. Irgendwann nach einem Monat stolzierte sie plötzlich unter dem Bett hervor und machte eine Wohnungsbegehung. Da meine Großen sie freundlich aufgenommen hatten, verlor sie Stück für Stück ihre Angst. Es dauerte aber sicher 6 Monate, bis sie nicht mehr wegen jedem Geräusch unter dem Bett verschwand. Und es dauerte weitere 2 Jahre, bis sie sich zu einer selbstbewussten Prinzessin entwickelt hat. Sie war lange Zeit schreckhaft bei fremden Geräuschen und fremden Menschen. Mittlerweile stolziert sie auch mal hocherhobenen Hauptes vorbei, wenn Besuch da ist.
Lass die ängstliche Neue bestimmen, wie sie es haben will. Du wirst es ihr anmerken. Wenn du denkst, sie braucht Ruhe, dann solltest du zumindestens nachts dafür sorgen, dass sie das Zimmer mit dem Sofa, unter dem sie steckt, für sich hat. Die ersten Tage bis Wochen wird sie auch kaum das Bedürfnis haben, zu spielen, oder gestreichelt zu werden. - Wichtig ist, dass ihr immer beruhigend mit ihr sprecht, auch, wenn sie unter dem Sofa klemmt. Bloß nicht da unten rausziehen, das würde nur dazu führen, dass sie noch mehr Angst hat. Sie muss ganz alleine entscheiden, wann es soweit ist, dass sie heraus kommt, dass sie auf die andere Katze zugeht, dass sie spielen und fressen will. Es ist auch nicht tragisch, wenn sie die ersten Tage nur einmal auf´s Klo geht. Hauptsache, sie frisst wenigstens einmal am Tag. Alles weitere kommt nach und nach. Du wirst sehen, was sie für Fortschritte macht. Immer Stück für Stück. Aber erwarte bitte nichts von ihr und gib ihr Zeit.
Alles Gute für die beiden Fellnasen. Wirst sehen, in einem halben Jahr werden sie sich sicher gut verstehen :o) . MeineTiger waren auch immer zusammengewürfelt, und es hat noch immer geklappt, dass sich alle akzeptiert haben. Manchmal dauert es eben etwas.
Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke ;o)) ...