Was tun, wenn Katze nicht frisst?
Anschlussfrage an meine vorherige.
Maine Coon, 14 Jahre alt, vor 7 Jahren krank aus dem Tierschutz. Allergie bzw. autoimmun, das hat man nie herausgefunden. Auslöser für ihren Gesundheitszustand können die vielen Geburten, 2 Kaiserschnitte und die Haltung in der Katzenfabrik gewesen sein. Organisch top, auch lt. neusten Tests. Sie wurde jetzt gut auf Kortison eingestellt (hätte viel früher passieren sollen) und ist somit erstmals nach einer TA- Und TK-Odyssee weitgehenst beschwerdefrei.
Hinsichtlich Fütterung ist sie extrem schwierig. Sie müsste einige hilfreiche Zusatzstoffe aufnehmen. Unters Futter mischen geht wirklich nicht. Lieber hungert sie. Ihre tägl. Tablette geht nur durch Direktgabe. Dieser Zwang ist mir zuwider und ihr erst recht. Ohne zeitweise Zwangseingabe wichtigster lebenserhaltender Nährstoffe in Krisenzeiten, wäre sie nicht so alt geworden. Diese Maßnahmen sind/waren kontra zur normalen Futteraufnahme. Alternativ wäre stationär mit Tropf usw.- auch nicht so günstig für ein geschundenes Tier.
Seit sie bei mir lebt, liegt sie die meiste Zeit auf meinem Bett und wartet bis ich zu Potte komme. Sie könnte raus, geht aber nur mit mir. Sie kann immer noch klettern, ihre 5 Minuten rauslassen, mit den anderen Katzen zusammensein, hat eine ganz enge Katzenbeziehung zu meiner Jüngsten. Trotzdem ist sie am liebsten ganz dicht bei mir.
Sie muss unbedingt einige Zusatzstoffe aufnehmen, schon mal damit sie besser absetzen kann. Zwang ist nicht so gut, also wie kann ich es besser machen bzw. ihr zu den Mitteln verhelfen?
4 Antworten
Meine Katze mussten wir im Alter von 17 J erlösen. Sie verweigerte das Futter, die Organe wollten nicht mehr und sie hat auch von uns Abschied genommen.
Bei Deiner Katze sieht es ja noch anders aus. Sie hat einen Katzenfreund, ist einfach gern in Deiner Nähe und der Hauptpunkt, sie ist organisch gesund.
Daher schliesse ich mich nicht der Meinung des gehen lassens an.
Wenn das so wäre, hätte ich auch meinen Hund vor einem Jahr einschläfern lassen, einen nicht fressenden aber gesunden Hund.
Zwangsernährung lehne ich ab. Aber, wenn es sich um Medis und Zusätze handelt (auch präpariert), dass stopfe ich meinem Hund rein und zwar ohne Mitleid. Was muss, das muss.
Den Kampf gegen Mäkeln gebe ich nicht kampflos auf und das solltest Du auch nicht tun.
Katzen, die nicht mehr leben möchten/können hören erst mit dem Fressen auf, danach stellen sie auch das Trinken ein. Erst wenn sie nicht mehr trinkt, wäre es Zeit, den Tierarzt zu rufen, damit er sie erlöst. Möglichst zuhause bei dir, ohne Stress und mit viel Liebe.
Ich weiss, das tönt hart, aber eine Katze weiss, wie es um sie steht und entscheidet in der Regel selber, wir können nur auf sie hören und ihr den Abschied erleichtern.
Zusatzstoffe: ältere Katzen benötigen in der Regel nicht mehr so viel, ein gutes Futter sollte reichen. Gib ihr Nassfutter und verdünne es probeweise noch mit Wasser, sodass eine Art dicke Suppe entsteht. Oft mögen sie das lieber und es hilft sehr beim verdauen, weil sie oft nicht genug Wasser aufnehmen, verstopft sind oder sogar erbrechen. Habe Geduld, sie verhungert schon nicht, gib ihr wenig aufs Mal und lasse es stehen, bis sie frisst.
Für mich selbstverständlich ein Tier in seiner gewohnten Umgebung den letzten Dienst zu erweisen. Das war im vergangenen Oktober meine Chefin Maine Coon mit nur 8 Jahren und dieses Jahr im Januar mein Doggerich mit 10,5 Jahren. Über diese Verluste bin ich noch nicht weg.... Davor sind andere Katzen und Hunde in meinen Armen gestorben. Bleibt leider nicht aus wenn man sein Leben den Tieren gewidmet hat und nie ohne war/ist. Werde nächstes Jahr 60.
Hallo douschka,
oh man...da laufen mir die Tränen. So eine arme geschundene Katze :-(
Ich habe das jetzt zwei mal gelesen und auch mal in deine anderen Fragen gesehen. Ich bin im Tierschutz und Leben erhalten ist für mich auch immer der Erste Weg.
ABER, deine Katze hat so unendlich viel erleiden müssen. Etliche Geburten, Kaiserschnitte, vermutliche Autoimmunerkrankung, evt. Futterallergie, leichte Verstopfungen, leichte Entzündungswerte, Juck- und Hustenreiz der immer intervallmäßig auftritt und am aller schlimmsten eine Haltung in der Katzenfabrik. So viele Baustellen :-(
Mir kam gleich der Gedanke, als ich las das sie nicht mehr fressen will, das die Katze sich selbst aufgibt. Die Einnahme von Medis wird so um so schwieriger, da man sie keinesfalls unter Zwang geben sollte. Das ist für die Katze der Horror pur und erinnert sicher an die Zeiten in der Katzenfabrik.
Ach Mensch, wie du siehst du ich mich schwer, wo rauf ich eigentlich hinaus will :-( Wäre hier nicht ein Punkt angelangt, das Tier zu Erlösen ? Hat es nicht genug erleiden und erdulden müssen ?
Alles Gute
LG
Seit dem Kortison, kratzt sie sich nicht mehr und hustet nur noch selten. Deshalb bereue ich, dass der Einsatz so spät kam. Lieber das Leben etwas verkürzen und dafür mehr Lebensqualität. Doch bei vernünftiger Kortisoneinstellung, kann durchaus ein hohes Alter erreicht werden.
Seit 7 Jahren lebt sie bei mir, hat alle Freiheiten und vor allem Ruhe, die sie so sehr brauchte. So blöd es klingen mag, ich glaube fast, sie lebt für mich. Diesen innigen Bezug kannte ich bisher nur von Hunden, aber die Maine Coon wird ja auch als "Hundkatze" bezeichnet. Von einer Katze (hatte im Laufe der Jahre schon rd. 20) ist mir diese Erfahrung neu.
Sie hat ja Hunger und kommt bei Fütterung stürmisch an, schnufffelt und dreht entäuscht wieder ab. Bin ratlos, weil ich sämtliche Register gezogen habe und doch nicht das passende Futter fand. Klar, Katzen würden Mäuse kaufen, wenn.... , und wer nicht frisst ist satt. Ihre Hartleibigkeit (seit Kortison schlimmer) hat sie auch was gelehrt- weniger fressen- weniger aufs Klo. Als Futterlieferant muss ich mir Gedanken machen. Ein wirklicher Extremfall.
Sie hat noch reichlich Lebensenergie, ist kommunikativ, bewegt sich sobald ich bei ihr bin, nimmt Anteil am Drumherum und der Außenwelt, lässt sich bespaßen, hat wunderbar glänzendes Fell und ganz klare Augen.
Ich höre auf meine Tiere, sie "sagen" mir wenns nicht mehr geht. Bisher wurde nie ein Tier zu früh oder zu spät über die Regenbogenbrücke geschickt. Manche haben sich leise davon geschlichen. Mein Sorgenkind ist noch ganz weit davon entfernt. Ich muß es raffen, was sie will und braucht.
Danke für Deine Anteilnahme.
Und das Wissen, das Tier hat Hunger und verhungert vorm gefüllten Napf kann einen in den Wahnsinn treiben.
:(
Hallo douschka,
danke das du deine Situation noch mal so Ausführlich erklärt hast, das gibt mir einen anderen Blickwinkel.
Oh man, so einen Extremfall von Futterunlust habe ich in meinen, über, 30 Jahre noch nicht erlebt.
Hast du es mal mit "Zauberpulver" versucht ? Das ist eigentlich nichts anderes, als zerbröseltes TroFu das man etwas über das Nassfutter streut. Viele Katzen fressen dann erstaunlich besser. Oder du machst selbst ein Zauberpulver aus Thunfisch:
Thunfisch in eigenem Saft
1Eigelb
Den Saft auspressen und den Thunfisch mit dem Ei pürieren.
Auf einem Backblech verteilen auf ca. 100 Grad trocken backen.
Zum Pulver pürieren und in einem Glas trocken lagern.
Diesen Pulver über das Futter verteilen.
Wie sieht es aus mit Leckerlie ? Schon mal selbst Trocken-/Dörrfleisch gemacht ? So würde die Katze wenigstens etwas fressen.
Vielleicht hilft es ja :-(
Alles Gute
LG
Danke für den Tipp, werde ich probieren. Bisher mochte sie Thunfisch im eigenen Saft, jetzt schaut sie ihn nicht mehr an. Dörrfleisch hat sie noch nie angerührt. Sie war auch noch nie ein Fan von Trofu. Momentan frisst sie nur ganz wenig vom Rindshack und ihrem Lieblingsdosenfutter. Habe keine Kosten und Mühen gescheut um alles was es an Dose gibt anzubieten. Einzig das vom Lidl mit Rind und Leber und Netto mit Fisch (ohne Getreide) nimmt sie an. Zum Glück trinkt sie recht gut. LG
Du sprichst mir aus dem Herzen. Denke, es fehlt nur ein "Fingerschnipp" um endlich die Lösung zu finden.
Da seit Kortison die Hartleibigkeit schlimmer, muss in dieser Richtung geholfen werden. Was reingeht muss auch wieder raus und wenn das weh tut, wird vermieden. = minimaler Lebenserhalt. Die Fressunlust erklärt sich z.T. Teufelskreis, der unterbrochen werden muss unter Berücksichtigung des Individuums. Schwer weil sie nicht reden und es vllt. selber nicht wissen.
Ich gebe kein Tier auf, bevor es mir nicht die Signale zum Gehen gibt. Davon ist meine Katzenomi noch weit entfernt.
Dankeschön