Erbrechen bei Katzen, wie verhält man sich richtig?

mein Kater Lucky erbricht seit gestern immer wieder. Soll ich ihm jetzt nichts mehr zum Fressen geben oder was soll ich tun??

8 Antworten

Seit über 24 Stunden hält sein Erbrechen an? Bitte unverzüglich den Tierarzt aufsuchen (es gibt auch einen tierärztlichen Notdienst)! Derart häufiges Erbrechen ist immer ein Alarmzeichen und kann alles Mögliche zur Ursache haben.

Was erschwerend hinzukommt: Nahrungsentzüge (in deinem Fall durch anhaltendes Erbrechen verursacht) bedeuten eine ernstzunehmende Gefahr für Katzen! Schlimmstenfalls können sie dadurch eine hepatische Lipidose (Fettleber) erleiden. - Wie entsteht eine Fettleber? Wenn dem felinen Körper zu lange Zeit Nahrung entzogen wird, entsteht ein Energiemangel. Dadurch werden Fettdepots mobilisiert und gelangen in die Leber. Im Gegensatz zum Hund oder zum Menschen besitzt die Katze jedoch kein Enzym, das diese Fette in Energielieferanten umwandelt. Folge: Sie dringen in die Leberzellen ein, vernichten sie und beeinträchtigen die Leberfunktion auf massive Weise. Das Fatale: Die Leberverfettung löst Appetitlosigkeit aus, weshalb sie sich weiter verschlimmert.

Merke: Eine Katze muss nach spätestens 24 Stunden fressen, eine übergewichtige sogar nach 12 Stunden - tut sie es nicht, könnte es ihr Todesurteil sein! Selbst bei beabsichtigter Gewichtsreduktion darf die Energiezufuhr nur 10 bis schrittweise(!) maximal 25% unter dem Erhaltungsbedarf liegen, d. h. unter dem Nahrungsmindestbedarf eines erwachsenen Tieres bei normaler Aktivität. Alles andere käme einer Radikaldiät gleich, die ebenso eine Fettleber auslösen kann! Obendrein verzeichnen selbst intensivmedizinische Behandlungen bei der Diagnose Fettleber nur eine Erfolgsquote von ca. 60%. Der Rest trägt schwerwiegende Leberschäden davon oder verstirbt an Leberversagen, was leider häufig der Fall ist.

Wichtig: Nahrungsentzüge, anhaltendes Erbrechen und starker Gewichtsverlust zählen zu den Frühsymptomen einer Fettleber! Möglicherweise muss er hochkalorisch ernährt werden, um eine eventuelle Fettleber in den Griff zu bekommen oder eine sich anbahnende rechtzeitig abzuwenden. Denn Fakt ist: Bei Fettlebern beschränkt man sich i. d. R. auf Verdachtsdiagnosen, z. B. Inappetenz, Abmagerung, Erbrechen, Blutwert-Veränderungen oder Untersuchungen per Ultraschall (==> diese zeigen ggf. eine vergrößerte, formveränderte und strukturverdichtete Leber). Die Gewebsentnahme von Leberzellen, d. h. die zuverlässigste Diagnosemethode, wird nur in Ausnahmefällen vorgenommen (==> zu hohes Narkoserisiko für erkrankte Tiere).

Siehe bitte auch unter Behandlung und Prognose des folgenden Links: https://www.enpevet.de/Lexicon/ShowArticle/40874/Fettlebersyndrom

Anbei: Sollte eine Fettleber vorliegen, muss Ursachenforschung betrieben werden (ohnehin muss es das!). Begründung: Sehr häufig gehen der Fettleber behandlungsbedürftige Krankheiten voraus, z. B.

  • Herzschwäche
  • eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung), welche oft mit Erbrechen, d. h. Nahrungsentzug verbunden ist
  • Übergewicht
  • oder Wurmbefall.

Auch missglückte (da nicht wirklich akzeptierte) Futterumstellungen sowie Medikamentengaben können ursächlich sein.

Bedenke bitte: Gerade Katzen leiden oft lange still vor sich hin, ehe man einen Verdachtsmoment hat. Dies ist auf ihr Sicherheitsbedürfnis in freier Wildlaufbahn zurückzuführen, denn wenn Feinde ihre Schwäche aufgrund Schmerzensschreie bemerken, werden sie leichter angreifbar. Du hingegen hast einen Verdachtsmoment, und zwar anhaltendes Erbrechen. Also ==> zum Arzt bitte! Faktor Zeit ist bei mangelnder Nahrungszufuhr und möglichen Entzündungsherden in mehrerlei Hinsicht alles entscheidend (Stichwort nahrungsentzugsbedingte Leberschäden, austrocknungsbedingte Nierenschäden + entzündungsbedingte Herzschäden, die lebensbedrohlich werden können).

Alles Gute für Lucky!

Gib Deinem Kater als 1.-Hilfe-Massnahme ein wenig Naturjoghurt und achte darauf, dass er trinkt. Sollte das Erbrechen aber anhalten, solltest Du so schnell wie möglich mit dem Kater zum Tierarzt gehen.

Gehe zum Tierarzt mit ihm, wenn er so oft erbricht.

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