Katzen nach Umzug jetzt rauslassen?

Hallo, Ich habe zwei Katzen beide 4 Monate alt weiblich und männlich zudem auch noch Geschwister. Im nächsten Monat werde ich umziehen in einem Mehrfamilienhaus im ersten Stock mit Terrasse. In der Straße darf man höchsten nur mit 30 km/h fahren. Ich habe sehr viel Angst meine kleinen dann später rauszulassen da sie überfahren werden können oder vielleicht gar nicht erst wieder kommen. Was sagt ihr dazu , wie sind eure Erfahrungen ?

6 Antworten

Normalerweise muss eine Katze 4-6 Wochen zur Eingewöhnung im Haus bleiben bzw. 1-2 Wochen nach Umzug mit einem bereits vertrauten Besitzer. Dies gilt allerdings für erwachsene Tiere. Babykatzen wie deine sollten den ersten Freigang niemals vor dem 6. Lebensmonat erhalten - besser wäre der 9. (Kastration, Chippen und Impfung vorausgesetzt)! Begründung: Für Welpen lauern draußen viel zu viele Gefahren durch andere Tiere, z. B. Habichte usw.. Auch könnten wohlmeinende Leute sie für ausgesetzt halten und sich ihrer annehmen. Ferner ist ihr Orientierungssinn noch nicht ausgeprägt, was zum Entlaufen der Tiere führen kann. Selbst, wenn du meinst, sie wären unter deiner Aufsicht: So schnell kannst du als Mensch gar nicht hinterhereilen, wie sie im nächsten Gebüsch verschwinden. - Schon mal beobachtet, wie flink Babykatzen sind? Da kann selbst das Auge manchmal kaum mithalten!

Daneben ist die Kastration aus folgenden Gründen wichtig:

  • Erstens: Kastration verkleinert die Gesamtkatzenauswahl, d. h. sie bekämpft das Katzenelend und führt zu weniger überfüllten Tierheimen sowie kürzeren Tierheimaufenthalten. Man bedenke: Eine einzige Katze(!) kann in ihrem Leben ca. 200 Junge gebären. Viele Tierheime sind längst überfüllt, was auf die Kastrationsmüdigkeit der Tierbesitzer zurückzuführen ist - und durch jedes weitere unkastrierte Tier verschlimmert sich deren Not! In den USA ist es noch schlimmer: Dort werden jährlich 10 Millionen Tierheim-Katzen getötet, darunter auch gesunde Jungtiere! Trauriger „Grund“: Selbst sie finden kein Zuhause!
  • Zweitens haben kastrierte Tiere ein kleineres Revier, weshalb sie seltener Kämpfe austragen. Bissverletzungen, bei denen z. B. die tödlich verlaufende Krankheit FIV - auch Katzenaids genannt - übertragen werden kann, sind dann seltener indiziert (es gibt noch keinen Impfstoff).
  • Drittens: Je kleiner das Revier desto geringer das Verletzungsrisiko im Straßenverkehr und desto geringer das Risiko, dass sie entlaufen.
  • Viertens: Ebenso verhindert eine Kastration typisches Stressverhalten, das mit Paarungsbereitschaft einhergeht, z. B. ständiges Maunzen, Schreien oder gar Markieren von Wohnungsmobiliar. Wichtig: Zeigt eine Katze bereits dieses Verhalten, stellt es sich nicht gleich nach der Kastration ein, sondern kann aufgrund der Hormonumstellung noch ein paar Wochen anhalten.
  • Fünftens: Kastrierte Tiere sind vielfach anhänglicher und verschmuster, da die Paarungsbereitschaft nicht mehr im Fokus steht.
  • Kastration trägt sechstens dazu bei, dass weibliche Katzen keinen Gesäugekrebs und keine lebensgefährlichen Gebärmuttervereiterungen entwickeln. Beide entstehen durch Dauerrolligkeit, d. h. wenn trotz wiederkehrender Paarungsbereitschaft keine Deckung stattfindet. Beim Kater verhindert eine Kastration Hodenkrebs, Hodenhochstand (Kryptorchismus) sowie Prostataerkrankungen.
  • Siebtens: Kastrierte Tiere werden doppelt so alt wie unkastrierte Artgenossen (im Schnitt 9 Jahre älter).

Normalerweise sollte der Eingriff ab 5. Monat erfolgen, doch weil du Männlein und Weiblein hast und zudem Inzuchtgefahr besteht, rate ich zur Frühkastration. Soll heißen: Bitte vereinbare umgehend einen Termin!

Tipps für den ersten Freigang:

  • Sei die ersten Tage während ihres Freigangs dabei und sprich ihnen aufmunternd zu. Durch dich als enge Bezugsperson gewinnen sie dann schneller das Gefühl von Sicherheit.
  • Wenn sie aus Angst zu maunzen anfangen und wieder rein wollen, solltest du sie unbedingt gewähren lassen, damit sie die neuen Eindrücke verarbeiten können.
  • Auch empfiehlt es sich, die Tür zeitweise offen zu lassen, damit sie selber entscheiden können, wann sie für einen neuen Versuch bereit sind.
  • Ich würde in ihrer ersten Freigang-Woche auch stets zu Hause sein, damit sie notfalls rein können - anders ausgedrückt: Sobald du das Haus verlässt, sorg dafür, dass sie dann wieder drin sind. Auf diese Weise verhinderst du klägliches Miauen, das auf Angst basiert. Und Angst sollten sie mit Freigang möglichst nicht verbinden.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Danke für das Sternchen :-)

Huhu!

Zuerst mal, sind deine Katzen kastriert? Wenn nicht, solltest du das bald nachholen, denn mit 4 Monaten können sie schon langsam geschlechtsreif werden (manchen Katzen merkt man das auch nicht an) und dann hast du plötzlich nen Wurd Kitten da -> keine gute Idee.

Generell sollten Katzen unter 6 Monaten - besser noch unter einem Jahr - nicht in den Freigang gehen, sie sind zu unbedarft und sorglos, wie kleine Kinder, und begeben sich häufig unbewusst in Gefahr. Daher Katzen erst rauslassen, wenn sie geimpft, kastriert und alt genug sind.

Wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind, kannst du deine Katzen getrost rauslassen. Katzen kommen immer wieder, es sei denn, ihnen passiert was. Manchmal kommen sie nicht immer sofort wieder, auch nicht immer zu den gewohnten Zeiten, manchmal bleiben sie auch mehrere Tage weg... Aber sie kommen wieder ;-)

Dass ihnen was passiert, dagegen kann dir keiner eine Garantie geben. Es kann immer etwas passieren, das ist das Risiko von Freigängern. Ebenso wie uns Menschen immer mehr passieren kann, wenn wir rausgehen, als wenn wir in der Wohnung bleiben. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, oder? ;-)

Fazit: Lass deine Katzen kastrieren und impfen, warte, bis sie mindestens 6 Monate alt sind (besser noch ein Jahr alt) und dann lass sie getrost raus.

Es ist in Ordnung, wenn du dir die ersten paar Tage furchtbare Sorgen machst, Vertrauen muss man auch erst lernen. Aber es lohnt sich ;-)

LG

Hallo Prinzessincaro, es ist sehr schwierig ,Dir dazu einen Rat zu geben .In der Natur der Katzen ist der Freiheitsdrang nach draussen zu gehen.Wenn es Dir jetzt schon Kopfzerbrechen bereitet ,das sie nicht mehr wiederkommen könnten ,dann lass sie erst gar nicht raus und erziehe sie zu Wohnungskatzen.Du weißt auch das viele Autofahrer nicht diese ´30 km/h einhalten .Und Du wirst Dich früher oder später damit abfinden müssen ,das eine angefahren oder überfahren wird und vielleicht auch gar nicht mehr kommen ,weil sie aus Neugier irgendwo rein kriechen und nicht mehr raus finden oder verschleppt werden.Meine erste Katze hat mir das Ohr voll miaut ,bis ich sie rausgelassen habe.Das ging eine Zeit gut ,weil ich außerhalb wohnte .Aber jedesmal ,wenn sie ein paar Stunden weg war und manchmal sogar nachts wegblieb ,bin ich vor Sorge nicht mehr zur Ruhe gekommen.Sie wurde dann überfahren und war schwer verletzt .Der Autofahrer machte sich aus dem Staub und lies die Katze einfach liegen .Sie starb in der Tierklinik.Heute habe ich eine Wohnungskatze und merke erst ,wie mich die Sorge damals um meinen Freigänger beschäftigt hatte.Jeder gute Katzenbesitzer mit Freigängern kennt diese Sorgen und Nöte bei Freigängerkatzen.Deswegen ,wenn sie noch nie Freigang hatten und Dich das so stark belastet ,würde ich sie drinnen behalten. N.G.

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