Fütterungsproblem bei Tierheimkatze - was tun?

Süße Katze Amy: Seit 4 Tagen habe ich eine 2 Jahre +4 Monate alte Katze aus dem Tierheim. Sie ist Freigänger, aber für ein paar Wochen noch in der Eingewöhnungszeit. Sie ist meiner Meinung nach mit tälich 370 gr. Nassfutter (mit etwas Trockenfutter gemischt), ziemlich verfressen. Das Futter soll lt. "Fressnapf" sehr gut sein. Versuche ich die Portionen etwas einzuschränken, wird die ansonsten liebe Katze höchst agressiv: Springt mich mit ausgefahrenen Krallen an und beisst und kratzt. Leider sehe ich sie nie trinken. Ein Problem war sicher die Fütterung im Tierheim. Immer volle Näpfe den ganzen Tag. Hoffe, dass es besser wird, sobald Amy Freigang hat. Was tun? Wäre für gute Tips dankbar. MfG Uschi

2 Antworten

Vielleicht solltest Du deiner Katze das Nass- und das Trockenfutter in getrennten Schälchen anbieten.

Wie mir mal ein Verkäufer bei Fressnapf sagte ist es nicht gut beide Futterarten zu mischen denn das Nassfutter wird von der Katze schneller verdaut was zur Folge hat, daß der Körper der Katze das Trockenfutter nur unzureichend verwerten kann, quasi nur halb verdaut wieder ausgescheidet. Ist übrigens bei Hunden genau so. 

Das könnte möglicherweise eine Erklärung dafür sein wieso Deine Katze ständig Hunger hat.

Katze Amy: Vielen Dank für die hilfreichen Antworten von "Katzenkumpel" und "Sandkorn". Ich habe nun Trockenfutter und

Naßfutter getrennt. Amy frisst jetzt immer noch 3 x 100 gr. Naßfutter täglich.Das Trockenfutter Canin Royal rührt sie nicht

an. Werde nach einer anderen Marke suchen. Inzwischen ist

Amy Freigänger. Meistens bleibt sie 2 bis 2,5 Stunden weg, kommt

dann kurz um 'Hallo' zu sagen, einen Happen zu fressen und haut

wieder ab für die nächsten 2 Stunden. Vor zwei Tagen blieb sie über

5 Stunden weg und kam dann total verstört wieder heim. Wollte nicht

gestreichelt werden, sondern verkroch sich unter dem Bett. Dort

liegt sie jetzt noch bis auf kurze Unterbrechungen: Fressen und

Katzenklo. Wir haben einen giftigen alteingessenen Kater in der

Nachbarschaft, der ihr vor und hinter unserem Haus auflauert. Leider, das muss ich jetzt sagen, habe ich ihn früher mit ein paar

Leckerli verwöhnt. Sollte ich das weiterhin tun? Spielt da Eifersucht eine Rolle? Ich

denke, daß er der Grund für ihre Angst ist. Weiss nicht, wie ich

das ändern soll. Freue mich über jeden Rat.

Hallo UschiAmy,

zunächst vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Beim Trockenfutter habe ich z.B. gute Erfahrungen mit verschiedenen Sorten von Real Nature Wilderness (Fressnapf) und Applaws (zooplus) gemacht. Beide haben einen hohen Fleischanteil von 75-80%, und sind zudem getreidefrei.
Ansonsten mag meine Fellnase auch noch Trockenfutter von Animonda oder Concept for Life, wovon ich den o.g. Sorten etwas beimische, oder zwischendurch als Leckerchen gebe.

Habe mein Katerchen (7 Jahre) im Februar aus dem Tierheim adoptiert, wo er, ebenso wie von der Vorbesitzerin, ausschließlich Trockenfutter bekommen hatte.
Inzwischen nimmt er morgens und abends Nassfutter an, zusätzlich steht aber immer ein Napf mit TroFu für ihn bereit, wofür ich - nach einiger Suche -  auf die o.g. Sorten gekommen bin.
Da er - zusätzlich zum Nassfutter - zum Glück ausreichend trinkt, hat sich so ein halbwegs vernünftiger Futtermix eingespielt.

Was Dein Problem mit dem Kater aus der Nachbarschaft anbelangt, solltest Du ihn in Zukunft besser nicht mehr mit Leckerchen anlocken (zumindest nicht ohne Rücksprache mit dem Besitzer).

Einerseits mögen es Katzenbesitzer i.d.R. nicht, wenn ihre Fellnasen in der Nachbarschaft Futter bekommen.
Andererseits könnte er ja z.B. krankheitsbedingt (Nieren, Diabetes, ...) auf  Spezialfutter angewiesen sein, wobei "normale" Leckerchen dann u.U. sogar schädlich für ihn wären.

In Deinem Fall scheint aber ausschlaggebend zu sein, dass er Amy wohl als "Eindringling" in seinem angestammten Revier betrachtet (wozu - nicht zuletzt durch die Leckerchen - offenbar auch Dein Garten gehört).
Deshalb sollten die beiden sich zunächst besser aus dem Weg gehen.
Helfen könnte dabei, dass man bei "neuen" Katzen eine Eingewöhnungszeit von ca. 4-6 Wochen in der Wohnung veranschlagt, in der sich die Samtpfote an ihre Menschen und an ihr neues Heim gewöhnt (falls Deine Amy sich den Freigang allerdings überhaupt - vorübergehend - wieder nehmen lässt).

Deiner momentan verängstigten Samtpfote tut es jetzt bestimmt gut, sich intensiv mit ihr zu beschäftigen, und ihr angeknackstes Selbsbewusstsein ein wenig aufzurichten.
Dazu könnten, neben Schmusestunden, z.B. Spiele hilfreich sein, die ihr Erfolgserlebnisse bescheren (Futterlabyrinth, Katzenangel, Fummelbox, Clickertraining o.ä.).

In meiner ersten Antwort hatte ich übrigens - wohl aus der Altersangabe in Deiner Frage - fälschlicherweise auf zwei Katzen geschlossen... Wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;-)

Alles Gute Dir und Deiner Fellnase!

LG Katzenkumpel

Hallo Katzenkumpel, ich konnte Amy nicht länger als 8 Tage ohne

Freigang im Haus behalten. Sie wurde zu einer schrecklichen

Kratzbürste, die mir von hinten mit ausgefahrenen Krallen gegen

die Beine sprang und bei jeder Gelegenheit mit  ziemlicher

Kraft zubiß bis es blutete. Ich hoffte auf Besserung, sobald sie wieder

ihre Freiheit hatte. Ich kaufte also eine Leine. Aber das war ein

hoffnungsloses Unterfangen. Auch mit Lederhandschuhen kam ich

nicht zum Erfolg. Also beschloß ich, einen Gang ums Haus durch

den Garten zu wagen. Sobald ich sie nicht mehr sehen konnte,

bimmelte ich nach einer Weile mit dem Schlüsselbund, und sie

kam angeschossen wie der Blitz. Ich habe sie die Umgebung

ausschnüffeln lassen, und dann ging sie freiwillig wieder mit ins

Haus. Seitdem habe ich die glücklichste und liebste Katze, die

ich mir nur wünschen kann. Nur noch liebevolle zarte Bisse und

Köpfchen reiben. Putzt sie sich, werde ich gleich mitgeputzt.

Am nächsten Tag wollte sie natürlich wieder

'raus. Nun, ich habe es mit Zittern und Zagen gewagt. Und dann

kam der inzwischen von mir nicht mehr geliebte Nachbarskater.

Mir ist bald das Herz stehen geblieben. Was für ein Geschrei und Fauchen. Im Geist sah ich Amy

blutend und humpelt heimkommen - wenn überhaupt. Nach 2

Stunden war sie wieder da. Nicht blutend und humpelnd, jedoch

ziemlich verschreckt, was sie allerdings nicht daran hinderte, am

nächsten Tag wieder loszuziehen. Und dann am vergangenen

Sonntag blieb sie 5 1/2 Stunden weg, kam total verstört nach Hause

und hat sich unters Bett verkrochen und kam nur noch zum Fressen

und Toilettengang zum Vorschein. Alle guten Worte halfen nichts.

Und der Kater sitzt vor unserer Terrassentür und auch vor

der Haustür und lauert. Heute hat Amy es in meiner Begleitung

gewagt sehr ängstlich das Haus zu verlassen. Nach 2 1/2 Stunden

war sie wieder da und hatte auch kein weiteres Bedürfnis nach

draussen. Wir haben dann gespielt und sie in Bewegung gehalten.

Ein Lockenwickel hat es ihr angetan. Eine Freude, ihr zuzusehen,

und natürlich muss ich mitspielen.

Jetzt liegt sie erschossen irgendwo und pennt.

Ich habe mich für Terra Felis als Futter entschieden. Ist zwar etwas

teurer, aber soll lt. Tierschutz sehr gut sein. Es heisst, meine Mieze

benötige 200 gr. täglich. Morgen bekommt sie die erste Dose

serviert. Da sie verfressen ist, habe ich keine Bedenken bei einer

Umstellung. Jeder neue Tag mit Amy ist ein Abenteuer und bringt

soviel Leben in unser Haus. Und natürlich sitze ich auf glühenden

Kohlen wo ich auch immer hingehe, weil das "arme" Kätzchen

allein zu Hause ist. Oder wenn sie unterwegs ist, kann ich erst

entspannen, wenn sie wieder daheim ist.

Amy war übrigens schwer zu vermitteln, weil

sie so aggresiv sein kann. Allerdings habe ich das erst hinterher

erfahren. Bei uns ist sie nicht mehr schwierig - im Gegenteil,

jetzt ist sie ein glückliches Kätzchen, bis auf Nachbar's Kater.

Alles Gute auch Dir und Deiner Samtpfote.

Uschi/Amy

Katzen nehmen einen Großteil der benötigten Flüssigkeit über das Nassfutter auf, und trinken dementsprechend weniger Wasser aus dem Napf.

Während Nassfutter bis zu 80% Wasser enthält, liegt z.B. der Wassergehalt in Trockenfutter bei höchstens 15%.
Damit es nicht zu Nieren- und Blasenproblemen kommt, müsste ein (überwiegend) mit Trockenfutter gefütterter Stubentiger das Flüssigkeitsdefizit durch entsprechende Wassermengen aus dem Napf ausgleichen, was in der Realität aber kaum möglich ist.

Wenn Deine Katzen also ausreichend Nassfutter fressen, und zusätzlich wenig Wasser trinken, dann ist das soweit vollkommen in Ordnung.

Die Nassfuttermenge, die Deine Fellnasen täglich verputzen, hängt stark von der Qualität des verwendeten Futters ab.

Während eine Katze von qualitativ hochwertigem Futter (Fleischanteil mind. 70-80%, möglichst wenig Getreide, kein (versteckter) Zucker, keine Farb- oder Konservierungsstoffe, etc.) i.d.R. weniger benötigt, muss sie von minderwertigem Futter entsprechend mehr verputzen, um satt zu werden.

Neben der auf den Futterdosen, -schälchen oder -beuteln aufgedruckten Zusammensetzung (Zutaten nach ihrem Anteil am Gesamtgewicht geordnet - was vorne steht, hat den höchsten Anteil), kann Dir auch die Fütterungsempfehlung einen Hinweis auf die Qualität liefern.
Die Faustregel lautet hier: Je niedriger die Fütterungsempfehlung, umso hochwertiger (=gesünder) ist das Futter!

Während z.B. bei einem typischen "Supermarkt-Nassfutter" für eine 4kg-Katze 3-4 Schälchen als Tagesration empfohlen werden, kann die Empfehlung für ein qualitativ hochwertiges Nassfutter bei lediglich 2-3 Schälchen je Tag und Katze liegen (bei gleichem Gewicht pro Schälchen).

Auch wenn Deine Samtpfoten ihren Flüssigkeitsbedarf überwiegend aus dem Nassfutter decken, solltest Du ihnen aber immer auch zusätzlich Wasser anbieten!
Idealerweise an mehreren Wasserstellen (in der Wohnung verteilt), und mit Abstand zu den Fressnäpfen, da viele Katzen nicht gerne direkt an der Futterstelle trinken.

Was das Beissen und Kratzen anbelangt, so ist dies sicherlich auch noch dem Stress und der Unsicherheit durch die Eingewöhnung geschuldet.
Laß die Fellnasen in ihrer neuen Umgebung erstmal zur Ruhe kommen, und sich bei viel Zuwendung, Spiel (und Leckerchen ;-)) an ihr neues Revier gewöhnen, dann sollte sich die Lage schon merklich entspannen.

Um gesundheitliche Probleme als Ursache ausschließen zu können, solltest Du aber - falls noch nicht geschehen - Deine Stubentiger ggf. mal dem Tierarzt vorstellen.

Alles Gute und viel Spaß mit Deinen Fellnasen!

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