Welches Futter ist ideal für ein 6 Wochen Kätzchen?
Haay! Ich kriege ab Samstag eine Babykatze (fast 6 Wochen alt) ! Ich weiß das es zu früh ist um sie von der Mutter zu trenne, aber es ging aus diversen Gründen nicht anders. Meine Freundin hat sie vorher vier mal am Tag ausreichend gefütter, nicht mit Milch sondern mit gekochten, zerhackten Fleisch. So einen Aufwand kann ich nicht betreiben und brauche nun Rat von jemandem, was ideal für das kleine Käterchen ist!!!!!
7 Antworten
Ich hoffe, er hat sich seit seinem Einzug vorgestern schon ein wenig an dich rantasten und etwas Nähe zu dir aufbauen können. Zu deinen Fragen:
Stichwort Futterart: Verzichte bitte unbedingt auf Trockenfutter! Begründung: Es hat rein gar nichts mit gesunder Katzenernährung zutun und ist sowohl schädlich für die Zähne (die Stärkereste legen sich als zäher, klebriger Belag auf die Zähne, was Zahnstein begünstigt) als auch die Nieren (Trockenfutter saugt Wasser auf und senkt somit den Flüssigkeitslevel), das heißt eine Katze muss mindestens die 3-fache Wassermenge der aufgenommenen Futtermenge zu sich nehmen, um ihn zu halten, was keinem Tier möglich ist. Mach selber den Test und tropfe Wasser über’s Trockenfutter - du wirst sehen, wie schnell es das aufsaugt, und nichts anderes passiert im Körper der Katze! Was erschwerend hinzu kommt: Fängt sie erstmal an zu trinken, hat die Dehydration (Austrocknung) bereits eingesetzt - oft mit gravierenden Folgen, wenn sie es über die Jahre verteilt ausschließlich erhält, wie etwa Diabetes, Nierenversagen und ein vorzeitiger Tod. Männliche Tiere sind aufgrund ihrer langen Harnröhre umso anfälliger für Harnsteine etc.. Eine Katze braucht schlichtweg Flüssigkeit; von Natur aus ist sie es gewohnt, sie über die Nahrung aufzunehmen in Form von Mäusen, Fischen und dergleichen. Diese bestehen bis zu 80% aus Wasser - Trockenfutter hingegen hat nicht mal 10% Wasser! - Anlass genug, dieses gar nicht erst in Erwägung zu ziehen. Des Weiteren ist Trockenfutter vielfach die Ursache für Übergewicht, Verstopfung und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind.
Am besten, du gewöhnst ihn gar nicht erst an Trockenfutter, und er wird es dir mit einem gesunden und langen Leben danken. Und sollte er dennoch derartige Krankheiten entwickeln, was natürlich passieren kann (es gibt ja auch sehr wenige Nichtraucher, die Lungenkrebs bekommen), dann musst du zumindest nicht bei dir anfangen!
Doch leider fängt ein Großteil der Besitzer aus folgendem Grund nicht bei sich an: Viele Tierärzte schieben Diabetes, Harnwegserkrankungen und Niereninsuffizienz fälschlicher- und somit fatalerweise auf das Alter! Grund: Sie haben oft nur unzureichendes Wissen über Katzenernährung, da sie die Informationen aus der Futtermittelindustrie erhalten, deren Ziel u. a. auch der Verkauf von Trockenfutter ist! Nur die wenigsten(!) sind in der Hinsicht so kompetent wie diese 4 Tierärzte:
- Zitat Lisa A. Pierson (DVM = Doctor of Veterinary Medicine): Es ist unglaublich frustrierend, dass meine Kollegen eine Trockenfutter-Diät empfehlen anstatt Dosenfutter mit zugesetztem Wasser.
- Zitat Dr. Bettina Brabänder: Das Zeug ist so etwas wie Fastfood bei Kindern und als ständige Kost nicht gesund.
- Zitat Dr. Ian Billinghurst: Die traurige Wahrheit ist, dass Fertigfutter hilft, Tierärzte mit Patienten zu versorgen.
- Zitat Dr. med. vet. Dorsie Kovacs: Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzern das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier.
Nicht alles, was im Handel für Katzen erhältlich ist, wird ihren Bedürfnissen gerecht - fängt beim Trockenfutter an und hört beim Halsband auf. Alles Geschäftemacherei, die zu Lasten der Tiere geht!
Wenn überhaupt(!) kann Trockenfutter als Leckerli gegeben werden (10-15 Stück pro Tag und Katze). Eine gute Wahl sind z. B. Knabberstangen (natürlich nur die zucker- und getreidefreien und mit 95% Fleischanteil). Weitere Vorteile: Durch die Perforation und Einzelverpackungen gerät man nicht so leicht in Versuchung mehr zu geben, wenn sie bettelt; außerdem sind sie eingeschweißt, Stichwort Aromaversiegelung und Schimmelprävention.
Man bedenke: Eine Katze benötigt täglich mindestens 60 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht (je nach Temperatur, Gesundheitszustand, Alter und Aktivität sogar bis 80 ml). Da kommt ein Tier mit Trockenfuttergabe niemals hin, zumal es - im Gegenteil - auch noch Wasser entzieht! Leider müssen im Alter viele Trockenfutter-Katzen am Blasenkatheter angeschlossen und / oder wegen Niereninsuffizienz behandelt werden bzw. viele Tiere wegen Zahnbeschwerden auch schon früher (Stichwort Zahnsanierung aufgrund Zahnfleischentzündung und Zahnstein, Kosten 200 €). Dies ist häufig der Tatsache geschuldet, dass sich Katzenbesitzer nie das erforderliche Wissen darüber angeeignet haben. Entsprechend groß ist der Aufklärungsbedarf.
wenn du den aufwand nicht betreiben kannst, dann suche jemand, der es kann - bringe die katze im tierheim unter. man kann tiere nicht einfach so füttern, wie es einem passt - die katze ist zu klein, um sich für den tag ausreichend satt zu fressen. die braucht mehrmals futter.
Es gibt keine diversen Gründe, nur einen: wenn das Muttertier krank od. tot ist.
Wer sich den Aufwand für eine gesunde Katzenaufzucht nicht leisten will und kann, der kann sich kein Katzenbaby halten. Es gehört wesentlich mehr dazu als "nur" zu füttern. Es muss die Rolle der Katzenfamilie übernommen werden, was viel aufwendiger ist als ein bissel Fleisch zuzubereiten und dem man als Mensch nie ganz gerecht werden kann. Wichtig ist bei so einem jungen Tierchen, dass es ein Geschisterchen oder ein anderes Katzenbaby hat.
…, da der Platz leider nicht ausreichte:
Die beste Wahl ist und bleibt hochwertiges Nassfutter mit 60% Fleisch-Mindestanteil ohne Getreide und Zucker, z. B.
Gut bis akzeptabel sind folgende Sorten:
Stichwort Futtermenge: In diesem Alter dürfen Katzen noch(!) soviel fressen wie sie möchten. Begründung: Es gibt Phasen, wo sie innerhalb kürzester Zeit ihr Gewicht verdoppeln; außerdem schließen Katzen den Großteil ihres Wachstums erst zwischen dem 8. und 10. Lebensmonat ab. Danach ist die Futtermenge abhängig von Gewicht, Alter, Rasse und Aktivität. Erstgenanntes (und somit das Idealgewicht) kannst du notfalls beim Tierarzt erfragen und es wöchentlich kontrollieren, indem du ihn wiegst. Verweigert er die Waage, stell dich vorher rauf, nimm ihn anschließend auf den Arm und zieh dein Gewicht ab. Achtung: Aufgrund der Kastration kann der Energiebedarf um 20-30% sinken, weshalb die Futtermenge dann zu reduzieren ist. Das erfordert Konsequenz, denn oft hat er noch einen großen Appetit, der ca. 2 Monate anhält. Füttert man unkontrolliert, kann rapide Gewichtszunahme die Folge sein, so dass z. B. eine 4-kg-Katze plötzlich 6 kg wiegt (verbunden mit der Gefahr von Diabetes und Herzkreislauf- sowie Gelenkerkrankungen). Projiziert man das auf den Menschen, würde er kurzfristig von 60 auf 90 kg kommen!
Merke außerdem: Je getreidelastiger (und somit minderwertiger) ein Futter desto größer die benötigte Futtermenge. Grund: Durch den sehr kurzen Katzendarm* kann der feline Organismus das Getreide nicht richtig aufspalten, verdauen und verwerten. Bei qualitativ hochwertigem Futter ist dies nicht der Fall. Die Katze kann mehr davon verwerten, scheidet entsprechend weniger Kot aus und muss seltener aufs Klo.
*Die Darmlänge einer Katze im Verhältnis zur Körperlänge beträgt 3:1 ==> zum Vergleich: die Darmlänge eines Menschen im Verhältnis zur Körperlänge beträgt 6:1.
Stichwort Fütterungszeit: Da Katzen Gewohnheitstiere sind, empfehlen sich am ehesten feste und über den Tag gut verteilte Fütterungszeiten bei 3-4 Portionen täglich, im Welpenalter gegebenenfalls mehr.
Anbei: Es ist sehr schön, dass du dich seiner annimmst, doch optimal wäre es, wenn er noch einen Artgenossen bekommt, da Babykatzen nicht einzeln gehalten werden sollten. Grund: Sie verbringen die ersten Monate in der Wohnung, Stichwort Gefahren.
Welches Tier als Zweitkatze? Ich würde mich für einen Kater entscheiden, denn die Spielsprache, die gleichgeschlechtliche Katzen sprechen, ähnelt einander einfach mehr. Wichtig auch zu wissen: Kätzinnen sind stärker objektorientiert (d. h. mehr interessiert am jeweiligen Spielzeug) als Kater, die ihre Kräfte lieber an Artgenossen messen (weshalb Raufereien wohl immer etwas an der Tagesordnung sein werden). Hol dir am besten einen, der auch das gleiche Temperament hat wie er, denn dass Gegensätze sich anziehen, ist ein Irrglaube. Bei Katzen gilt am ehesten "Gleich und Gleich gesellt sich gern.". Welches Alter? Da man Charakterzüge, die zu deinem passen, am ehesten im Erwachsenenalter erkennt, würde ich mich für ein ca. 10 bis 12 Monate altes Tier entscheiden - ein Welpe wäre da buchstäblich die berühmte "Katze im Sack" …! Natürlich sollten beide Tiere kastriert sein (der Welpe mit ca. 6 Monaten). - Wobei: Du schreibst im Plural („Sie werden sonst get*…“ - ohne Worte), daher meine Frage: Hättest du die Möglichkeit, noch einen seiner Geschwister aufzunehmen?
Alles Gute für deine Katze(n)!
nochmal 100 DH`s !
Danke für's Sternchen :-)