Was kann ich tun bei einer ängstlichen Babykatze die nichts trinkt und nicht frisst?
Hallo zusammen, ich habe mir gestern einen 8 Monate alten Kater geholt. Er ist sehr ängstlich und versteckt sich immer. Das Problem ist dass er nichts trinken oder fressen will, auch nicht wenn man ihm etwas hinstellt. Da ich nicht so viel Erfahrung mit Katzen habe wollte ich fragen ob mir jemand einen Rat geben kann wie ich mich verhalten soll? Danke schon mal im Voraus für eure Ratschläge.
7 Antworten
Also 8 Monate würde ich nicht mehr als Baby bezeichnen.
Anonsten:
Problem Nr. 1: Der Kater ist alleine. Wenn bereits eine andere Katze da wäre und er sieht, was bei euch passiert, könnte er sioch was abscheuen.
Problem Nr. 2: Welches Futter ist der Kater gewohnt? Bekommt er auch das gleiche wie vorher?
Ansonsten kannst Du Ihm nur was zu futtern hinstellen. Wenn Du nicht weißt, was er bekommen hat, biete Ihm eine breite Palette (Beides: Nass- und Trockenfutter) und stells Ihm vor das Versteck hin und lass Ihn im Zimmer alleine, damit er raus kommen kann. Stell auch das Katzenklo im gleichen Zimmer auf aber an die andere Ecke des Zimmers. Lass Ihn das Zimmer erst einmal erkunden, ohne das irgendjemand Ihn stört.
Nach 2 Tagen ohne, dass er irgend etwas gefuttert hat, musst Du leider zu zwangsmaßnahmen (Spritze ins Maul) greifen. das wäre natürlich tödlich für das Vertrauen. Vieleicht dann erst den Kater wieder vorerst zurück bringen und an seinem gewohnten Umfeld mit Ihm "warm" werden.
Das Problem hatte ich auch als ich mir meine Katze neu zugelegt hatte. Jedoch ging das sehr schnell vorbei, meine Katze merkte schnell das es in dieser Umgebung sicher ist und das auch ich ihr nichts böses tun will. Und dann hat sie dann auch gefressen. Ich würde sagen es liegt eifach daran, dass deiner Katze die Umgebung und die Menschen noch nicht vertraut sind. Aber sie wird sich daran gewöhnen. Du kannst auch gerne mal versuechen ihr eine Schale Milch hinzustellen (verdünne die Milch aber am besten mit Wasser). Vielleicht wird sie etwas Milch trinken, und merkt dann schneller, das sie in dieser Umgebung ungestört essen und trinken kann. Aber wenn sie nach ein paar Tagen immer noch nicht gefressen hat würde ich mich vielleicht mal von einem Tierarzt beraten lassen. Ich hoffe deine Katze frisst bald, Viel Glück
Sehr wahrscheinlich liegt es an der Eingewöhnung, denn alles ist neu: fremde Umgebung, fremde Geräusche, fremde Gerüche und fremde Menschen. All das soll verarbeitet werden. Obendrein hatte er (vor dem Tierheim oder wo auch immer du ihn her hast) womöglich eine vertraute und liebgewonnene Umgebung, aus der er rausgerissen wurde, musste sich im Tierheim an viele Katzen gewöhnen, und nun ist wieder alles anders …!
Und nur, falls du es nicht weißt: Das Streicheln immer "ankündigen", indem du ihn vorher ansprichst, die Hand zum Beschnüffeln hinhältst und beim Kopf anfängst zu streicheln. Viele machen leider den Fehler, ohne Vorwarnung auf dem Rücken zu beginnen, was die Tiere oft erschrecken lässt.
Auch von Musikhören würde ich die ersten Wochen abraten, damit keine Reizüberflutung entsteht. Vorerst würde ich Alltagsgeräusche als wichtiger ansehen, die z. B. durch die laufende Kaffeemaschine, den Abwasch, das Türöffnen und -schließen, Tischdecken oder Aufräumen entstehen. Die Routine - und Katzen lieben Routine - stellt sich dann schneller ein. Routine wiederum gibt Sicherheit, und dadurch kann er schneller Vertrauen fassen und dich somit in sein Herz schließen.
Hat er denn mittlerweile gefressen (bitte kein Trockenfutter, sondern Nassfutter)? Wenn nicht, fahr bitte zum Tierarzt!
Im Gegensatz zum Hund oder zum Menschen fehlt der Katze ein Enzym, das Fette in Energielieferanten umwandelt. Ab 24 h Nahrungsentzug (analog 12 h bei übergewichtigen Tieren) besteht daher die Gefahr einer hepatischen Lipidose (Fettleber), die sehr oft tödlich endet. Auch kleine Futtermengen pro Tag sind riskant! Der Tod tritt (Leberverfettung vorausgesetzt) meist erst nach Tagen oder Wochen ein, je nach Schwere der Vorerkrankung (==> die dem fast immer vorausgeht).
Situativ kann ich dir in punkto Nahrungsverweigerung (nebst Tierarzt!) folgendes anraten:
- Biete ihm Leckerlis an, und zwar soviel er mag! Teilweise ist es so, dass sich Katzen (trotz möglicher Schmerzen) gerade noch zu deren Verzehr durchringen können, weil sie etwas Besonderes sind. Eine gute Wahl sind Knabberstangen (natürlich nur die mit hohem Fleischanteil sowie frei von Zucker, Getreide und pflanzlichen Eiweißextrakten).
- Mag er auch Milch? Natürlich keine Katzenmilch; diese ist zwar laktosereduziert, enthält jedoch Zucker. Besser (da gesünder) ist laktosefreie Milch aus dem Handel. Jene ist zuckerfrei und obendrein um ein Vielfaches günstiger. Außerdem wirkt sie sich positiv auf seinen Flüssigkeitslevel aus, der im Moment ja sehr im Argen liegt.
- Besorg deinem Kater die Aufbaukur von K_ttovit (erhältlich im Zoofachhandel). Sie hat mit 8% einen höheren Rohfettanteil als gewöhnliches Katzenfutter.
- Gib einen Schuss Warmwasser übers Nassfutter und püriere es mit einer Gabel. Dadurch wird mehr Aroma freigesetzt, was den Appetit anregen kann.
- Auch effektiv: Gib obiges Nassfutter in eine Pipette (erhältlich in der Apotheke) und träufle es ins Maul. Durch die Flüssigform und den ausgelösten Schluckreflex gelangt es schneller in den Magen und muss nicht schmerzhaft zerkaut werden.
- Gib ihm einen Messerstrich Butter (gern auch etwas mehr) oder vergorene Milchprodukte wie Hüttenkäse, Naturjoghurt und Quark.
- Versuch am besten auch, ihn mit der Hand zu füttern. Mitunter fressen Katzen dann besser. Ohnehin fördert diese Geste das Vertrauen.
Merke: Er braucht (sofern er nur auf geringe Tagesmengen kommt) vor allem eins: Kalorien(!!!), damit sein Körper kein Fett abbaut, das die Leberfunktion aufgrund jenes fehlenden Enzyms (tödlich) beeinträchtigt - ganz zu schweigen von der Gefahr der Austrocknung!
Alles Gute für deinen Kater!