Zweitkatze schreit nur - Was kann ich tun?
Ich habe eine Katze (sterilisiert und geimpft) heute haben wir unsere zweite bekommen, deutlich jünger.
Sie schreit dauernd, ob sie unter der Couch liegt oder durch die Wohnung läuft sie schreit.
Wenn ich näher komme faucht wi mich an, obwohl ich sie zu Anfang auch die ganze Zeit gestreichelt habe.
Meine Frage woran kann es liegen
Dazu noch in zweite frage, ich kann nicht schlafen aus Angst dass die beiden sich nicht verstehen uns sich vielleicht sogar beißen , kann das möglich sein öde wenn den die sich schon verstehen.
Bitte hilfreiche antworten
4 Antworten
Katzen sind aus Selbsterhaltungstrieb konservativ. Die größte Katastrophe ist für sie eine einschneidende Änderung wie ein Umzug, eine Trennung.
Deine Katze ist durcheinander, sie schreit ihr Unverständnis und ihren Frust in die Welt hinaus. Das geht eine Zeit, dann beginnt sie langsam, sich an die neue Lage zu gewöhnen.
Lass ihr Zeit. Biete ihr gute Bedingungen, rede leise und freundlich mit ihr und streck deine Hand aus, aber lass sie selber kommen.
Richtig beißen werden sie sich nicht. Es kann aber sein, dass sie sich zuerst mal nicht mögen. Auch hier musst du Geduld haben.
Grundsätzlich stellt die Zusammenführung zweier Fellnasen eigentlich keine Zauberei dar, wenn Ihr ein paar grundlegende Dinge berücksichtigt.
Zunächst sind Katzen Gewohnheitstiere und hassen Veränderungen, daher bedeutet ein Umzug in ein neues Heim natürlich einen besonderen Stress für sie. Wenn die neue Fellnase im Augenblick also verunsichert und ängstlich ist, sich versteckt oder unruhig umherläuft, dürfte dies sicherlich der neuen und ungewohnten Situation geschuldet sein.
Lasst sie auf alle Fälle erst mal zur Ruhe kommen und bedrängt sie nicht, sondern lasst sie auf Euch zukommen, wenn ihr danach ist. Sprecht z.B. mit leiser Stimme zu ihr, damit sie sich an Euch gewöhnen kann. Wenn sie sich ein wenig beruhigt und akklimatisiert hat, wird sich ihre Aufregung bestimmt bald legen.
Bei Zusammenführungen wird zumeist empfohlen, dass die Katzen idealerweise vom selben Geschlecht, in etwa gleichem Alter und von möglichst ähnlichem Charakter sein sollten.
Wenn die neue Katze - wie Du schreibst - jünger ist als die bereits vorhandene, dann wirkt sich das meist positiv aus. Spätere Revierstreitigkeiten wird man nie ganz ausschließen können, zunächst ist es i.d.R. aber günstiger, wenn der jüngere Neuzugang sich einer vorhandenen älteren Katze unterordnen kann, die die Revierhoheit hat, und auch behalten sollte.
Falls euer Neuzugang allerdings (deutlich) jünger als 12 Wochen alt sein sollte, dann wäre sie zu früh von ihrer Katzenmutter und den Geschwisterchen getrennt worden. Ihr Verhalten könnte dann auch dem Umstand geschuldet sein, dass sie noch nicht ausreichend sozialisiert ist und ihre Familie vermisst.
Zusammenführung bedeutet immer Stress für alle Beteiligten, und es erfordert mitunter viel Zeit und Geduld, die Katzen aneinander - dabei den Neuankömmling an seinen neuen Lebensraum, und die bereits vorhandene Katze an den plötzlichen "Eindringling" in ihrem Revier - zu gewöhnen.
Der (Erst-)Kontakt zwischen Katzen verläuft oftmals ziemlich "rustikal". Naturgemäß finden sich die beiden Fellnasen anfangs ziemlich doof, und müssen sich - manchmal leider im wahrsten Sinne des Wortes - erst "zusammenraufen". Wenn die Katzen also fauchen und knurren, oder zwischen ihnen auch mal die Fetzen fliegen, dann ist das soweit vollkommen normal - falls dabei allerdings Blut fließen sollte, müsst Ihr natürlich unbedingt einschreiten.
Natürlich kann bei einer Zusammenführung niemand eine Erfolgsgarantie abgeben. Manche Katzen kuscheln nach wenigen Tagen zusammen im Körbchen, andere werden sich - weil die "Chemie" eben nicht stimmt - vielleicht auch nach längerer Zeit nur respektieren.
Habt Geduld, eine erfolgreiche Zusammenführung kann, muss aber nicht, durchaus Wochen oder Monate dauern - lasst Euch davon aber nicht entmutigen!
In vielen Fällen ist die bereits vorhandene Katze durch den "Eindringling" in ihrem Revier zunächst verunsichert, und u.U. auch verängstigt.
Auf der einen Seite ist es daher wichtig, dass Ihr Euch - auch wenn es vielleicht schwerfällt - jetzt nicht zu ausführlich mit dem Neuzugang beschäftigt, damit sich die vorhandene Katze nicht zurückgesetzt fühlt (das könnte dann zu Eifersucht führen).
Behandelt Eure "Erstkatze" wie immer, und ggf. solltet Ihr Euch - zumindest anfangs - vielleicht noch etwas intensiver um sie bemühen als vorher. Wenn sie dann merkt, dass sie keinen Grund dazu hat sich zurückgesetzt zu fühlen, sollte sich ihr Verhalten eigentlich bald normalisieren.
Auf der anderen Seite besteht bei Zusammenführungen die Herausforderung stets auch darin, beide Katzen möglichst gleich zu behandeln (auch der Neuankömmling darf sich ja nicht vernachlässigt fühlen), und dabei keine zu bevorzugen - mithin also eine klassische Gratwanderung.
Idealerweise solltet Ihr möglichst viel Zeit für eine intensive Beschäftigung (gemeinsames Spiel, Schmusestunden, Leckerchen futtern, etc.) mit beiden Fellnasen einplanen.
Dabei kommt es einerseits darauf an, mit ihnen gemeinsam zu spielen, sie ausreichend geistig und körperlich zu fordern und sie dabei aneinander und an Euch zu gewöhnen.
Andererseits tut es beiden aber auch gut, sich mit ihnen mal getrennt voneinander zu beschäftigen, um dabei voll und ganz auf sie eingehen zu können. Dazu sind (neben Schmusestunden) z.B. Spiele hilfreich, die Erfolgserlebnisse bescheren (z.B. Futterlabyrinth, Katzenangel, Fummelbox, Clickertraining o.ä.).
Hilfreich wäre es zudem, wenn Eure Katzen sich bei Bedarf in der Wohnung in ihre eigenen Bereiche (z.B. getrennte Zimmer, Katzenhöhlen, Kartons, abgesicherter Balkon, etc.) zurückziehen könnten, um sich ggf. ein wenig aus dem Weg zu gehen.
Eine zusätzliche Hilfe können eventuell noch Verdampfer für die Steckdose (z.B. Feliway "Friends" oder "Classic", beim Tierarzt oder im Fachhandel erhältlich) bieten, die spezielle Duftstoffe (Pheromone) freisetzen, und dadurch einen entspannenden Wohlfühleffekt auf Katzen haben können.
Auf alle Fälle solltet Ihr stets Ruhe bewahren (sonst überträgt sich Euer Stress noch zusätzlich auf die Katzen), den Fellnasen mit Aufmerksamkeit, Zuwendung, Geduld und Nachsicht begegnen, und sie keinesfall bestrafen oder mit Liebesentzug reagieren (Katzen können Strafe ohnehin nicht mit ihrem Verhalten in Verbindung bringen).
Ich drücke die Daumen, dass die Zusammenführung problemlos und schnell gelingen wird.
Alles Gute und viel Erfolg!
Es kann sein dass die neue Katze jemanden vermisst. Die Mutter, Katzen mit denen sie zusammen gelebt hat, ein ehemaliges Herrchen etc. Ein unbekanntes Zuhause bedeutet auch viel Stress. Du musst ihr etwas Zeit geben. Nicht in die Ecke drängen und behutsam mit ihr umgehen.
Ich würde mir nicht allzu große Sorgen machen, Katzen können Konflikten gut aus dem Weg gehen und sich im Notfall verteidigen. Also geh schlafen!
Viel Glück mit dem neuen Stubentieger!