Babykater und Katze in Konkurrenz: kann er sie verscheuchen?
Hallo liebe Leser :) Ich habe Sorge um meine Katze.
Vorgeschichte: Anfangs hatten wir einen scheuen Kater mit 6 Wochen bekommen. Er stammt von einer Straßenkatze. Als er 6-7 Jahre war nahmen wir eine weitere 2 Wochen alte Katze auf. Wir bekamen sie so früh, da der Besitzer sie und ihr Geschwisterchen töten wollte. Jedoch konnte seine Nachbarin die 2 Babys, die die Katze warf, retten. Da der Besitzer nach 2 Wochen seine Katze zurückforderte, zogen wir eine der Katzen mit der Flasche groß.
Wir hatten großes Glück. Die neue Katze hatte sofort angefangen aus einem Fläschchen zu trinken. Unser Kater hatte sie erstaunlicherweise sofort akzeptiert. Wir vermuten es war Welpenschutz. Unser Kater hat sie großgezogen, viel mit ihr gespielt und gekuschelt. Doch mit 11 Jahren verstarb er leider an Krebs.
Es schien als wäre unsere Katze sehr traurig deswegen gewesen und dann fing sie immer wieder plötzlich an, laut zu miauen. Sie lief andauernd raus und rein. Einmal hielt ich ihr ein Bild von unserem verstorbenen Kater hin und es sah aus, als versuchte sie ihn mit der Pfote daraus zuholten. Ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich unseren Kater erkannt hatte. Ich war mir dann aber sicher, dass sie einen neuen Spielkameraden braucht und da sie auch schon Erfahrung mit einem 2. Kater hatte, es keine großen Schwierigkeiten geben sollte.
Nach ca. 5 Monaten holten wir uns dann einen 8 Wochen alten Kater und unsere Katze schien beim ersten Treffen desinteressiert. Doch dann fauchte sie andauernd auf ihn. Also hielten wir sie erst einmal getrennt und haben versucht unsere Katze an seinen Geruch zu gewöhnen. Nach einigen Wochen schien sie ihn dann doch einigermaßen zu akzeptieren. Sie ließ ihn zum Beispiel immer zuerst fressen.
Wir haben ihn schon 3 Monate und unsere Katze greift ihn manchmal (spielerisch?) an, jedoch erschreckt sich der kleine immer und rennt fauchend weg. Solange er unsere Katze nicht nervt kommen sie eigentlich gut klar. Mein Vater meint, es hat was damit zutun, dass er männlich ist und irgendwann stärker als sie sein wird. Deswegen sind sie ständig im Konkurrenzkampf und jetzt will sie ihm klar machen, dass sie immer noch stärker ist.
Was mir besonders Sorge bereitet ist jedoch, dass mein Vater ebenfalls meinte, dass er unsere Katze später verscheuchen könnte,so dass sie nie wieder kommt. Das wäre einfach nur schrecklich!! Deswegen bitte ich euch mir einige Erfahrungen, die ihr bereits gesammelt habt zu schildern.
3 Antworten
Erst wollte ich schon vor Entsetzen aufschreien: Katzen mit 8, 6 und 2 Wochen zu sich zu nehmen, obwohl jeder weiß, dass Katzenkinder mindestens 12 Wochen bei der Mutter bleiben müssen, um ausreihend sozialisiert zu sein. Aber du beschreibst das so voller Gefühl, dass ich dir schon glaube, dass die Katzen anderweitig vielleicht gar nicht mehr leben würden :o( .
Dass Katzen um ihren verstorbenen Partner trauern, ist auch normal. Das kann soweit gehen, dass sich eine "übrig gebliebene" Katze vor Trauer aufgibt.
Das Verhältnis deiner beiden Fellnasen zueinander wird schon noch wachsen. Es ist nun mal so, dass eine ältere Katze nichts mit einem Katzenkind anfangen kann. Da wären jetzt 2 Katzenkinder prima gewesen. Aber auch die beiden werden sich irgendwann dulden, spätestens, wenn der Zwerg nicht mehr so wild ist, und den Älteren nicht mehr ständig anhüpft. Du selber solltest immer die Ruhe bewahren, wenn die zwei sich streiten sollten. Nicht etwa schimpfen, oder eine Katze wegnehmen. Das müssen die beiden unter sich selber ausmachen. Der Zwerg "übt" noch, und wird schon vom Großen lernen, wie der vom damals anderen Großen. Zum Glück gab es jeweils immer eine ältere Katze, denn kleine Katzen brauchen unbedingt einen felinen Lehrer, um wie eine Katze zu funktionieren. Haben sie das nicht, sind Verhaltensstöungen vorprogrammiert.
Ich habe in 35 Jahren Katzenhaltung einige Katzen zusammengeführt, und es wurde über kurz oder lang immer ein harmonisches Verhältnis. Manchmal dauert es etwas. Ich habe eine Katze aus schlechter Haltung übernommen. Bei ihr dauerte es sicher ein halbes Jahr, bis man sagen konnte: "So, jetzt ist sie zuhause!" . Die anderen waren ihr gegenüber neugierig und aufgeschlossen, aber die neue hatte damals fürchterliche Angst. Mittlerweile haben wir sie auch schon über 2 Jahre, und sie hat sich (mit einem Rest Scheu) zu einer lieben Schmuserin entwickelt. - Das gibt es genauso andersrum, dass der vorhandene "Hauskater" anfangs nicht damit umgehen kann. Aber keine Angst, das wird schon. Sein fauchen ist auch eine Art Erziehung. Der Kleine lernt vom Großen, wie weit er gehen kann.
Sicher läßt er sich von dem Kleingemüse auch nicht verscheuchen, da müßte es schon hart auf hart kommen. So, wie du das beschreibst, klingt das eher harmlos.
Bist du dir auch sicher, dass es nicht doch Spiel ist, was du als Konkurrenzkampf interpretierst? Viele Leute denken nämlich, wenn sich Katzen ein Kämpfchen gönnen, könnten sie sich nicht leiden ;o) . Gerade unter zwei Katern ist das aber ein gerne gespieltes Spiel. Beobachte das mal genau, ob die beiden dabei fauchen und knurren, und einer quiekt, oder ob sie sich geräuschlos kabbeln. Letzteres würde nämlich bedeuten: Prima, alles in Ordnung!
Alles Gute für die beiden Fellies, und lass dir keine Angst machen, das wird schon noch :o) .
Mach dir da erstmal keine Sorgen die Katze weiß wo ihr zuhause ist und lässt sich von so nem Pimpf nicht verscheuchen ;D
Dankeschön! :)
naja dass katzen einander vertreiben kommt schonmal vor, aber dafür muss ihr verhältnis schon SEHR schlecht sein. "einfach so" machen die das nicht. solang sie gut miteinander auskommen musst du dir keine sorgen machen. achtet darauf den kleinen kater rechtzeitig zu kastrieren :) könnt sonst mit seiner geschlechtsreife ärger geben
Da bin ich sehr beruhigt! Dankeschön für die Antwort :) Ja, wir werden ihn auf jeden Fall kastrieren :D
Dankeschön für deine hilfreiche Antwort :) Aber soweit ich weiß dürfen die Katzen min. schon mit 6 Wochen abgegeben werden?!
Um Gottes Willen!!! NEIN!!! In dem Alter sind das noch hilflose Säuglinge, die von der Katzenmutter abhängig sind. Ein Kätzchen, dass in dem Alter seiner Mutter und seinen Geschwistern entrissen wird, hat in seiner Zukunft ganz große Anpassungsschwierigkeiten! Die WICHTIGE Sozialisierungsphase eines Katzenkindes findet in der 8.-12. Lebenswoche statt. Da lernt es alles, was eine Katze wissen muß. Hat es da seine Familie nicht mehr, hat es nicht gelernt, auf´s Klo zu gehen, ohne Krallen zu spielen, zu jagen, .... .
Lies dir mal das durch:
http://www.ciara.de/abgabealter_kaetzchen_katzen.html
Mit 6 Wochen sind manche Katzenkinder noch nicht mal so weit, dass sie Katzenfutter annehmen. So dermaßen zu früh weggenommene Katzenkinder werden dann später mal zu dauernuckelnden Katzenopas und -omas. Die hast du dann entweder noch im Alter an deinem Ohrläppchen hängen, oder sie nuckeln an einer Decke, etc.
KEIN Tierheim und KEIN Züchter gibt Katzenkinder ab, bevor sie nicht mindestens 12 Wochen alt sind!
Bitte beachte das bei künftigen Katzen, die du aufnehmen willst, wenn es sich nicht um ECHTE Notfälle handelt.
Danke übrigens für´s Sternchen :o) .