Als ich meinen Kater (7 Jahre, EKH, kastriert) im Februar aus dem Tierheim adoptiert habe, wurde er mir als Freigänger und "leider nicht ganz einfach" vorgestellt.
Ich habe gelernt, dass Katzen Einzeljäger, aber keine Einzelgänger sind. Mein Wunsch jedoch, den Kater möglichst zusammen mit einem Katzenkumpel zu adoptieren, wurde vom Tierheim unter dem Hinweis abgelehnt, er sei ein ausgesprochener Einzelgänger, und käme nicht gut mit Artgenossen zurecht. Weitere Auskunft über seine Vorgeschichte konnte, bzw. durfte (Datenschutz), mir das Tierheim leider nicht geben.
Seine Unausgeglichenheit hatte sich dann aber ganz schnell erledigt, nachdem ich (auf Umwegen) herausgefunden habe, dass der Kater im Tierheim aufgrund einer Verwechselung unter falschem Namen aufgenommen worden war, und bis zu seiner Abgabe 2015 wahrscheinlich bei einer amerikanischen Studentin lebte, die ihn offenbar in ihrer Muttersprache erzogen hat. Tatsächlich gehorcht er korrekt und reproduzierbar auf englische Kommandos wie z.B. "sit", "down", "leave it", "come along", "go ahead" etc., und kommt auf Zuruf zum "breakfast", "lunch" oder "dinner"...
Seit dieser Erkenntnis ist er wie ausgewechselt, ich spreche "denglisch" mit ihm und habe ein echtes Juwel von einem (Schmuse-)Kater, den ich um keinen Preis wieder hergeben würde!
Inzwischen hat sich der vermeintliche "Freigänger" allerdings auch als "Couch-Potato" und eher als Wohnungskater entpuppt, was mir seine Tierärzte und Katzenhalter aus der Nachbarschaft anhand seines Verhaltens bestätigen. Zudem ist er nicht tätowiert und wurde erst im Tierheim gechippt, obwohl hier seit 2012 eine entsprechende Pflicht für Freigängerkatzen gilt.
Darüber hinaus wurde mir empfohlen, Katerchen z.Zt. aufgrund der Zeckenplage ohnehin lieber im Haus zu halten, was kein Problem darstellt.
Da ich - auch aufgrund seines Alters - einen potentiellen Wohnungskater nicht zu seinem Glück (Freigang) zwingen würde, überlege ich, ihm nun doch einen (echten) Katzenkumpel zur Seite zu stellen (was den Freigang ja nicht ausschließt).
Seine Artgenossen, mit denen er im Tierheim die Stube geteilt hatte, sind inzwischen natürlich alle anderweitig vermittelt. So stehe ich nun vor der Herausforderung, ggf. eine/n komplett neue/n geeignete/n Partner/in für meinen Kater zu finden.
Allerdings scheint die Einschätzung des Tierheims als "Einzelgänger" insofern nicht ganz falsch gewesen zu sein, als mein Katerchen in Bezug auf mich tatsächlich ein sehr "einnehmendes" Wesen hat, auf "Eindringlinge" vermutlich ziemlich eifersüchtig reagieren würde und Artgenossen nicht zu vermissen scheint, daher möchte ich auch keine Experimente mit ungewissem Ausgang wagen.
In diesem Zusammenhang interessiert mich nun Eure Einschätzung, ob (und ggf. wie) ich vielleicht doch eine/n geeignete/n Partner/in für mein Katerchen finden kann?
Über sachdienliche Tips und Tricks würde ich mich sehr freuen, "sorry" für die ausführliche Vorgeschichte, vielen Dank vorab und herzliche Grüße!
garfield